Hofwiesenbad Gera

Das Hofwiesenbad Gera in Thüringens flächenmäßig zweitgrößter Stadt liegt im Hofwiesenpark Gera direkt am Fluss Weiße Elster. Dieser lange Nebenfluss der Saale wurde dem Bad im Sommer 2013 beim großen Hochwasser in Ostdeutschland zum Verhängnis. Zwar war oberflächlich nichts zu erkennen, im Keller stand das Wasser aber Meterhoch und vernichtete fast die gesamte Bad-Technik. Zum Glück ist das Hofwiesenbad Gera gegen Hochwasser-Schäden versichert, dennoch dauerte der Ausfall einige Zeit an. Steuerungs- und Klimaanlagen, Pumpen, Motoren und Filter mussten komplett ersetzt werden, bevor das Bad Anfang 2014 wieder eröffnen konnte.
Das Schwimmbad am westlichen Stadtrand ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Dank Haltestelle direkt vorm Bad kann man die Einrichtung kaum verfehlen. Auch mit dem Auto ist über die Autobahn A4 und der innerstädtischen Beschilderung des Hofwiesenparks eine unproblematische Anfahrt möglich. Geparkt werden kann auf dem großen, kostenpflichtigen Parkplatz des Hofwiesenparks.
Das Gebäude eine Holzverkleidung, welche allerdings schon sehr verwittert aussieht. Der Haupteingang ist als Kontrast dazu als gläsernes Gebilde realisiert. In den oberen Stockwerken befindet sich hier die Verwaltung.

Der Eingangsbereich im Hofwiesenbad Gera ist eher schlicht ausgefallen - typisch für ein hauptsächlich auf Sport fixiertes Freizeitbad. Es gibt links in der Ecke eine Sitznische, außerdem befindet sich dort der Nebeneingang, welcher von Schulen und Vereinen genutzt wird. Mittig ist der Kassentresen platziert, wo man vom freundlichen Personal begrüßt wird. Nach dem Bezahlen bekommt man ein nummeriertes Chiparmband mit Spindschlüssel ausgehändigt, mit welchem man durch eine Drehkreuzanlage zu den Umkleiden gelangt.

In den Umkleiden gibt es neben zahlreichen Einzelumkleiden auch Familien- und Sammelumkleiden. Vor dem Umziehen wird man mit Hinweisschildern darauf hingewiesen, die Schuhe vor der Umkleidekabine auszuziehen. Dies ist vor allem in den östlichen Bundesländern in Sport- und Freizeitbädern durchaus üblich. In den mint-blauen Umkleidekabinen ist ausreichend Platz und nachdem man sich in Schale bzw. in die Badeklamotten geworfen hat, kann man seine Kleider und Taschen in dem durch den Schlüssel vorgegebenen Kleiderspind einschließen.
Durch die sauberen und geräumigen Duschen gelangt man zuerst in einen langen Flur, welcher auf direktem Weg ins Sportbad führt oder - durch eine Drehkreuzanlage - in den Freizeit- und Erlebnisbereich.

In Letzterem erwartet den Badbesucher ein aufpreispflichtiges Angebot, welches für alle Nichtschwimmer und Action-Suchenden obligatorisch ist. Das zentrale Erlebnisbecken wartet mit einem großen Wasserpilz auf, außerdem gibt es eine Whirlbucht mit halbrunder Massagebank mit Sprudeldüsen. Das Wasser ist recht angenehm, sodass auch ein längerer Aufenthalt ohne Probleme möglich ist.

Im Erlebnisbereich gibt es als zweites Beckenangebot eher etwas für die kleineren Badegäste. Im Kinderbecken erwartet Kinder eine Elefantenrutsche und ein Wasserpilz. Die bunte Gestaltung hebt den Kinderbereich positiv hervor und im unterschiedlich tiefen Wasser können die Pampersrocker unter Aufsicht der Eltern sorgenlos planschen.
Über dem Kinderbereich und über eine Treppe erreichbar befindet sich die Bad-Gastronomie. Im Restaurant Arielle gibt es eine bunte Auswahl an Speisen und Getränken (unter anderem wird auch Pízza angeboten). Auf zahlreichen Stühlen an Tischen kann man es sich dann bequem machen. Das Restaurant hat nicht immer geöffnet, ein Aushang weist auf die Öffnungszeiten hin.

Neben dieser eher überschaubaren Becken- und Attraktionsauswahl im Erlebnisbereich stellt die Black Hole Röhrenrutsche natürlich den Höhepunkt dar. Die von außen gelbe Röhre startet von einem eigenen Rutschenturm und ist 64 Meter lang. Die Abstände werden durch eine Ampelanlage geregelt, sodass es innerhalb der Röhre möglichst nicht zu Kollisionen kommt. Aus einer Starthöhe von genau 6,78 Metern geht es zuerst in einen Black Hole Abschnitt, welcher mit Leucht-Ringen effektvoll in Szene gesetzt wird. Etwa in der Mitte geht es vom Black Hole Abschnitt durch einen Wasserfall mit (leider defektem) Projektor in den gelb-transluzenten Röhrenabschnitt. Die Rutschpartie ist erstaunlich zackig und in den Kurven wird man schön hin und her geworfen. Der Rutschenspaß endet mit einem Mini-Drop im Flachwasser-Rutschenauslauf. Das Hofwiesenbad Gera bietet mit der Riesenrutsche ein unerwartet gutes Spaßgerät, welches zudem mit guter Verarbeitung überzeugt und so ungehemmten Rutschenspaß für Groß und Klein erlaubt. Geschwindigkeits-Rekorde darf man natürlich keine erwarten, aber für nur 64 Meter ist die Röhrenrutsche auf jeden Fall gelungen.

Direkt neben dem Erlebnisbereich befindet sich die große Olympia-Schwimmhalle. Um vom Erlebnisbereich in den Sportbereich zu gelangen, benötigt man sein Chiparmband, um durch das Drehkreuz zu gelangen. Dann steht man zuerst vor dem großen Sprungbecken, welches mit einer enorm umfangreichen Ausstattung keine Wünsche offen lässt. Auf der einen Beckenseite stehen zwei 1-Meter-Sprungbretter zur Verfügung, auf der gegenüberliegenden Seite wartet ein weiteres 1-Meter-Sprungbrett. Dort befindet sich auch ein 3-Meter-Sprungturm, zwei 3-Meter-Sprungbretter und ein 5-Meter-Sprungturm. Eine klasse Ausstattung, welche auch für Wettkämpfe und das synchrone Springen aus drei Metern genutzt werden kann.

In der riesigen Schwimmhalle ist das Highlight natürlich das große Schwimmerbecken, welches laut Auskunft des Schichtführers nicht nur lokale Badegäste, sondern Schwimmer aus der gesamten Region rund um Gera anzieht. Denn hier befindet sich eines der wenigen 50 Meter langen, überdachten Sportbecken. Mit acht Bahnen mit Startblöcken am Kopf- und Fußende wird eine riesige Wasserfläche geboten. Die Bahnen sind großteils durch Wavekiller voneinander getrennt, sodass Schwimmer ungestört ihre Bahnen ziehen können. Eine große Anzeigetafel und eine Tribüne für Wettkämpfe komplettiert das gelungene Wassersport-Angebot im Hofwiesenbad Gera.