Aquarama Kristiansand

Im März 2013 wurde das neue Freizeit- und Erlebnisbad Aquarama Kristiansand in der südnorwegischen Hafenstadt eröffnet. Die Freizeiteinrichtung vereint im Inneren ein Fitness-Studio (Aquarama Trening), eine SPA-Lounge (Aquarama SPA), eine Sportarena mit großer Kletterwand und das Erlebnisbad Aquarama Bad. Kristiansand ist die größte Stadt im Süden Norwegens und ist von Deutschland bzw. Dänemark aus am besten mit der Fähre zu erreichen. Diese fährt regelmäßig ab Hirtshals und legt 3 Stunden und 15 Minuten später am Hafen von Kristiansand an. Von dort sind es nur noch wenige hundert Meter bis zum Haupteingang des Aquarama. Wer mit dem eigenen Auto anreist kann in den umliegenden Parkhäusern oder - sofern eine Parkbucht frei ist - an der Straße parken. In jedem Fall muss man Parkgebühren bezahlen, hier kann man glücklicherweise mit der Kreditkarte direkt am Automaten bezahlen und benötigt keine norwegischen Kronen.

Das Aquarama Kristiansand befindet sich direkt am Strand mit Blick auf die Nordsee und die vorgelagerten Inseln. Der Haupteingang befindet sich zur Straße hin in den Häuserschluchten. Dass sich im Inneren ein Erlebnisbad verbirgt sieht man durch die große Glasfront und natürlich macht ein großer Schriftzug und ein Logo auf das Bad im Inneren des Gebäudes aufmerksam.
Der Eingangsbereich ist entsprechend der Vielzahl an Freizeiteinrichtungen im Gebäude sehr groß. Während man den langen und breiten Gang entlang läuft kommt man an der riesigen Kletterwand vorbei, die sich vom Untergeschoss bis unters Dach erstreckt.

Der Kassen-Counter für das Erlebnisbad befindet sich am Ende des Ganges links um die Ecke. Dort wird man vom freundlichen Personal begrüßt und bekommt bei Bedarf auch die Tarifstruktur erklärt. Nach dem Bezahlen geht es dann per Chiparmband weiter zum Umkleidebereich.

Die Umkleiden im Aquarama Kristiansand sind - typisch für skandinavische Länder - als Sammelumkleiden ausgeführt und nach Geschlechtern getrennt. Schuhe müssen vor dem betreten der Umkleideräume ausgezogen werden und finden Platz in einem großen Schuhregal.

Die Sammelumkleiden sind geräumig und sehr modern eingerichtet. Als Sitzfläche dient ein breiter Beton-Steg in der Mitte des Raumes. Schwimmtasche, nicht benötigte Badetücher und Klamotten kommen in eines der unterschiedlich großen Schließfächer. Für die Nutzung wählt man sich erst einen Schrank aus, verschließt diesen durch festes drücken und hat dann zehn Sekunden Zeit, um die Schrankwahl auf einem der Terminals in der Mitte der Schrankwand mit Hilfe des Chiparmbandes zu bestätigen. Wenn man wieder an seine Sachen dran möchte, hält man seinen Chip einfach an das Terminal und der Schrank springt auf.

Die Duschen im Aquarama Kristiansand fallen ausgesprochen geräumig aus und waren bei unserem Besuch sehr sauber und gepflegt. An zahlreichen offenen Duschplätzen kann man der obligatorischen Körperpflege vor und nach dem Badbesuch nachkommen. Eigenes Shampoo oder Duschgel wird nicht benötigt, wie in Norwegen überall üblich gibt es auch hier Seifenspender in Reichweite. Handtücher finden in einem großen Regal in der Mitte des Raumes Platz.

Die Wasserlandschaft im Aquarama Kristiansand unterteilt sich in zwei Bereiche. Im Sportbereich können sich Schwimmer im Sportbecken auf zehn 50 Meter langen Bahnen austoben. Das gigantische Becken kann durch zwei auffahrbare Stege in drei Beckenhälften unterteilt werden. Ein Hubboden erlaubt zudem die Regulierung der Wassertiefe. So wird aus dem großen Sportbecken auch mal ein kleines Sportbecken und ein Lehrschwimmbecken.
An der tiefen Beckenseite steht ein zehn Meter hoher Sprungturm, dessen Sprungmarken über ein eigenes Treppenhaus erreicht werden können. Los geht es ganz unten mit 1-Meter-Sprungbrettern. Weiter oben warten dann drei 3-Meter-Sprungbretter und eine 3-Meter-Sprungplattform. Eine 5-Meter-Sprungplattform, eine 7,5-Meter-Sprungplattform und eine 10-Meter-Sprungplattform ergänzen die Sprungmöglichkeiten.

Auf der anderen Seite der Schwimmhalle geht es im Erlebnisbereich des Aquarama Kristiansand spaßig zur Sache. Dank großer Glasflächen kommt jede Menge Licht ins Innere. Gleichzeitig geben die Glasscheiben den Blick auf den Strand und die Bucht von Krisitansand frei.
Das Erlebnisbecken bietet jede Menge Wasserspaß und ist mit zahlreichen Attraktionen ausgestattet. So gibt es eine Wellenbucht mit einer eigenen Wellenmaschine, die sich im Inneren eines schwarzen Zylinders in der Beckenmitte verbirgt. Die Wellen sind recht ansehnlich und übertrumpfen jeden Wellenball. Eine bunte Kletterwand lädt zu fröhlichen Kletterpartien ein - immer mit der Sicherheit, weich zu landen, wenn man mal den Halt verliert.

Seitlich am Erlebnisbecken führt eine Breitrutsche hinab. Diese kurze Rutschfläche sorgt vor allem bei Kindern für jede Menge Unterhaltung, kann aber auch von Erwachsenen genutzt werden.

Badespaß für kleine Badegäste gibt es im Kinderbecken direkt neben der reichhaltigen und relativ kostengünstigen Schwimmbad-Gastronomie. Kinder können hier auf einer Kinderrutsche spielen, unter einem Wasserpilz duschen und sich von einer Wasserfontäne berieseln lassen. Eltern können sich in unmittelbarer Nähe auf diversen Sitzmöglichkeiten niederlassen und so ihren Nachwuchs stets im Auge behalten.

Neben dem Erlebnisbecken sorgt das Warmbecken für entspannende Minuten im Aquarama. Ein ungewöhnlicher Treppeneinstieg mit breiten Stufen führt ins Becken. Für Leute mit körperlicher Behinderung steht ein Lift zur Verfügung. Das Becken hebt sich durch seine dunkle Gestaltung vom Rest der blauen Beckenlandschaft ab. Das Wasser schimmert Smaragdgrün. In Kombination mit der umgebenden Glasfront wird so ein edles Ambiente geschaffen, das durch den breiten Wasserfall unterstrichen wird.

Wer gerne frische Luft mag, kann sich im Außenbecken bei herrlich angenehmen Wassertemperaturen relaxen und die Seele baumeln lassen. Das Becken verfügt über eine Unterwasserbeleuchtung, die den Outdoor-Pool vor allem in den Abendstunden toll in Szene setzt. Auf Whirlliegen liegend kann man die frische Luft genießen und den Blick Richtung Strand und Meer schweifen lassen. Im Sommer bietet sich die Nutzung der auf der Sonnenterrasse bereitgestellten Liegen an.

Actionreich geht es auf den beiden Riesenrutschen von Wiegand-Maelzer zur Sache, die in der Mitte der Schwimmhalle starten und oberhalb des Erlebnisbeckens hängen. Die Black Hole Tunnelrutsche ist eine 55 Meter lange Riesenrutsche mit teilweise dunklen Abschnitten. Die Tunnelrutsche ist zum größten Teil von einer Plexiglashaube überdacht, witzig ist auch das große Glasröhrenelement, durch das man auf dem Weg zum Auslauf hindurchsaust. Dank 8,25 Metern Starthöhe geht es recht flott zur Sache und man schwingt in den Kurven schön nach oben. Im Auslauf bekommt man auf einer Zeitmessanlage seine eigene Rutschenzeit, die Tagesbestzeit und die Rekordzeit präsentiert.

Erneut geht es das mit Sichtbeton recht kahl gestaltete Treppenhaus nach oben, diesmal mit einem Reifen unterm Arm. Die Reifenrutsche startet links neben der Tunnelrutsche und stammt ebenfalls von Wiegand-Maelzer. Anfänglich ist die Rutsche als breite, übertunnelte Riesenrutsche ausgeführt. Danach folgt ein Abschnitt durch drei Glasröhrenelemente mit dazwischen liegenden Edelstahl-Röhren mit farbwechselnder Beleuchtung. Nach 91 Metern wird man im Flachwasser-Auslauf sanft gebremst.

Wer noch mehr Action sucht kann sich auf der Surf-Anlage beweisen. Die Attraktion ist nur zu bestimmten Zeiten oder auf Nachfrage in Betrieb. Auf der künstlichen Welle kann man sich mit einem zur Verfügung gestellten Surfboard beweisen. Bei unserem Besuch wurde die Anlage gut frequentiert und es war sogar ein Lifeguard vor Ort, der für eine erste Hilfestellung und Anleitung mit in die Anlage kam.

Ruhigere Zeitgenossen können sich zum Abschluss eines gelungenen Badbesuches in der 80°C warmen Textil-Sauna und im Dampfbad entspannen. Die beiden Schwitz-Angebote sind in Eintrittspreis mit inbegriffen und befinden sich zwischen Sport- und Erlebnisbereich. Über diesem Gebäude im Gebäude bietet eine große Liegefläche für reichlich Platz zum ausruhen.

Nach dem Saunagang kann man sich unter einer Dusche kurz abbrausen und gleich darauf in das eiskalte Tauchbecken springen, um den Kreislauf nochmal so richtig in Schwung zu bringen. Wir sagen Tschüss Kristiansand und verabschieden uns aus dem schönen Erlebnisbad Aquarama an der Südspitze Norwegens.