Die negativen Nachrichten über die Rutschen im Miramar Weinheim reißen nicht ab. Jetzt scheint ein neuer Höhepunkt erreicht zu sein und nun scheinen auch Konsequenzen zu folgen. Wie auf Weinheimblog.de zu lesen, hat sich am vergangenen Sonntag am frühen Nachmittag ein tragischer Unfall ereignet. Eine Frau ist in einer Rutsche steckengeblieben, ein nachfolgender Rutscher konnte einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Die Frau wurde mit einem Bruch des zweiten Lendenwirbels, einem Kieferbruch und einem Schädeltrauma in die Universitätsklinik Mannheim eingeliefert, wo sie dann sogleich in einer Notoperation versorgt wurde, um einer Querschnittslähmung aufgrund der schweren Verletzungen entgegenzutreten. Wie der aktuelle gesundheitliche Zustand der Frau ist, ist derzeit noch unklar.

Auch unklar ist, auf welcher Rutsche der Unfall passierte. Angeblich soll der Unfall auf der erst kürzlich eröffneten, ersten Doppellooping-Rutsche Deutschlands, dem Hurricane Loop passiert sein. Wir von Rutscherlebnis.de halten dies allerdings für unwahrscheinlich, da die Rutsche mit Fallklappenstart über eine ständige Aufsicht zum Betrieb der Rutsche verfügt und zudem durch technische Maßnahmen und über Sensoren entsprechend gesichert ist, um zu verhindern, dass zwei Personen sich gleichzeitig in der Röhre befinden. Viel wahrscheinlicher erscheint es angesichts der Verletzungen, dass sich der Unfall auf der Familienrutsche Blauer Wal ereignete. Dort haben wir selbst des öfteren beobachtet, wie ängstliche Rutscher im sitzen rutschend hängen geblieben sind. Durch die zeitgesteuerte - und nicht über Sensoren überwachte - Ampelanlage kann es so zu Unfällen kommen. Letztendlich sind dies aber nur Spekulationen, wir waren schließlich nicht beim Unfall dabei und ein solch folgenreicher Unfall ist uns auch bisher von keiner Rutsche im Miramar Weinheim bekannt.

Die Frage nach der Unfallrutsche und die Klärung weiterer Fragen ist aufgrund von Hinweisen von Weinheimblog.de nun die Aufgabe des Polizeireviers Weinheim, welche in dieser Angelegenheit die Ermittlungen aufgenommen hat. Ob technische Mängel oder menschliches Versagen eine Rolle bei dem Unfall spielten, wird hier zu klären sein. Auch ob die Unfallrutsche oder gar alle Rutschen zwecks einer eingehenden sicherheitstechnischen Prüfung geschlossen werden, ist noch offen.

Das Miramar Weinheim hat sich noch nicht zum Unfallhergang geäußert, es wurde lediglich eindringlich darauf hingewiesen, dass die Rutschen sicher seien. Eine Stellungnahme zum Unfallhergang soll im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht werden, wir halten euch hier auf dem Laufenden.

Update vom 10.10.2012, 15:50 Uhr:
Wie uns Geschäftsführer Marcus Steinhart vom Miramar Weinheim persönlich mitgeteilt hat, war tatsächlich der Hurricane Loop die Unfallrutsche.

Marcus Steinhart, Miramar Weinheim:

Der Unfallhergang ist noch nicht genau geklärt, da ich mit den Mitarbeitern noch persönlich sprechen möchte. Es handelt sich wohl aber mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Fehler in der Bedienung. Der Mitarbeiter hat wohl einen weiteren Gast durch die Rutsche geschickt, obwohl dafür keine Freigabe vom System vorlag.

Die Systematik ist folgende: Ein Gast rutscht, auf dem Display werden die Sensorpunkte angezeigt, die in der Rutsche passiert wurden. Sobald der Gast die Rutsche durch das Drehkreuz am Ausgang verlässt, springt oben am Bedienpult die Lampe von Rot auf Grün. Darüber hinaus sieht der Mitarbeiter über eine Kamera auf dem Display, ob der Gast die Rutsche verlassen hat. Erst dann darf der nächste Gast die Rutsche betreten.

Alle Mitarbeiter wurden mehrfach an der Rutsche und deren Bedienung eingewiesen.


Weiterhin drückt Herr Steinhart sein Bedauern aus, die Geschäftsleitung hat außerdem Kontakt mit der Verletzten aufgenommen.
Vorerst haben nun die Ermittlungen Priorität, weshalb weitere Details erst nach Abschluss der Ermittlungen zu erwarten sind.