Vattenlandet Sunne

Das Vattenlandet Sunne (deutsch: Wasserland) ist ein Camping-Park mit angeschlossenem Wasserpark in der schwedischen Provinz Värmlands län. Sunne liegt zwischen den beiden Seen Mellan Fryken und Övre Fryken, das Vattenlandet befindet sich am Westufer des südlich gelegenen Mellan Fryken. Die idyllische Lage bietet sich perfekt für Urlaubsreisende an, die weg vom Trubel großer Hauptstädte und Touristen-Zentren ein wenig Wasserspaß, gleichzeitig aber die Ruhe der Natur genießen möchten.
Sunne liegt direkt an der Europastraße E45, die von Karesuvanto in Nordwestfinnland bis nach Gela an der Südküste Siziliens in Italien quer durch Europa zieht und wird in Deutschland zum größten Teil über die Autobahn A7 geführt. Wer sich an diese Route hält, kommt also direkt an Sunne vorbei und kann sein Auto auf dem Parkplatz direkt vor dem Camping- und Wasserpark abstellen, der Park ist von der Hauptstraße aus beschildert und nur wenige hundert Meter von der Abfahrt entfernt. Natürlich gibt es auch Stellplätze für Wohnmobile oder Fahrzeuge mit Wohnwagen.

Im Vattenlandet Sunne gibt es neben dem Wasserpark auch die Möglichkeit Bowling zu spielen. Außerdem ist an den Camping-Park ein Grill-Restaurant angeschlossen, wo es allerlei schwedische und europäische Leckereien gibt.
Über dem Haupteingang versorgt eine große Video-Wand den Besucher beim anstehen in der Schlange mit nützlichen Informationen zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Aktionen im Park. Wer außerhalb der Saison anreist und den Wasserpark vor oder nach den Ferien besucht kann eigentlich sofort und ohne Wartezeit ins Badevergnügen starten. An der Kasse wird man mit typisch schwedischer Herzlichkeit begrüßt, nach dem bezahlen geht es sofort weiter in den Wasserpark am großen See Fryken.

Hinter dem Haupteingang verbirgt sich ein wunderschön naturnaher Wasserpark mit allerlei Wasser-Attraktionen und einer nett gestalteten Umgebung. Bevor es mit dem Wasserabenteuer los gehen kann, geht es nun aber erst einmal zu den Umkleiden. Diese sind in das Hauptgebäude integriert, in dem sich auch ein Kiosk und ein Souvenir-Geschäft befindet.
Die Umkleiden im Vattenlandet Sunne machen einen sehr modernen und freundlichen Eindruck. Es gibt keine Einzelumkleiden, stattdessen gibt es zwei Räume, die mit großen Holzbänken aufwarten und als Sammelumkleide dienen. Wer die aufgereihten Kabinen beim betreten des Umkleidebereiches als Einzelkabinen hält, wird spätestens beim öffnen der Tür enttäuscht sein - dahinter verbergen sich die Toiletten des Vattenlandet Sunne.
Die Duschen sind hinter einer Sichtschutz-Wand direkt im Umkleidebereich untergebracht, dort kann man sich kurz abduschen und so für das Wasserabenteuer fit machen.

Der vordere Bereich des Wasserparks ist als Aufenthaltsbereich mit asphaltiertem Boden, einem großen Freibad-Kiosk und zahlreichen Sitzmöglichkeiten auf Holzbänken an Holztischen gestaltet. Hier herrscht fast schon Biergarten-Atmosphäre, bei schönem Wetter kann man hier sein Bier und diverse schwedische Leckereien genießen und den Blick über den See schweifen lassen.

Wer nicht mit den zahlreichen Liegen rund um die Wasserlandschaft vorlieb nehmen möchte kann sich auch einen Platz auf der Liegewiese suchen. Hier kommt man sogar ganz nah an den Strand des Sees ran. Bei unserem Besuch war der Zugang zum See gesperrt, dabei handelte es sich aber nur um eine temporäre Maßnahme. Baden ist ausdrücklich erlaubt und von einem langen Holzsteg aus möglich.

Im Vattenlandet Sunne legt man Wert auf Action und Unterhaltung, dennoch gibt es eine kleine aber feine Auswahl an Becken. Der Lazy River nimmt dabei den meisten Platz ein und schlängelt sich wie ein Fluss durch den gesamten Wasserpark. Es gibt einen Durchschwimmkanal zum Landebecken von zwei Rutschen, in der Mitte kann man sich auf der großen Wasserpark-Insel auf zahlreichen Liegen niederlassen und sonnen und so dem Treiben um einen herum zuschauen. Wer nicht selbst durch den mit leicher Strömung versehenen Lazy River treiben möchte kann sich auf einen der zahlreichen Reifen legen, die sowohl im Lazy River als auch auf den Reifenrutschen genutzt werden dürfen.

Direkt neben dem Lazy River kann man sich im Erlebnisbecken auf einem großen luftgefüllten Kletterberg mit Wasserpilz austoben. Wer erst einmal den steilen und - bei vielen Besuchern auf dem Hügel - schaukeligen Anstieg gemeistert hat, kann oben die Aussicht genießen und gleich darauf wieder hinab ins Becken rutschen.

Etwas abseits sorgt das Kinderbecken vor allem bei kleinen Badegästen für Erheiterung. Hier gibt es einen Kletterhügel im Mini-Format, zahlreiche wasserspeiende Figuren, ein Kippeimerkarussell, eine kleine Kinderrutsche und einen großen Wasserpilz.

In den Kinderpool ist außerdem eine weiße Breitrutsche integriert, die gemeinsamen Rutschenspaß mit ein oder zwei weiteren Personen erlaubt und per Plumpsauslauf in der flachen Kinderlagune endet.

Die Kinderrutsche "Ormen" ist keineswegs nur für kleine Pampersrocker und junge Wasser-Freunde interessant. Die offene Riesenrutsche startet direkt in der Kinderbucht von einem eigenen Rutschenturm. Die von außen kunterbunte Rutsche startet mit einer kurzen Geraden, anschließend folgt eine flotte 360°-Helix. Nun geht es durch eine zackige S-Kurve und über einen Drop ins Kinderbecken. Bei entsprechender Rücksicht sagt hier keiner etwas, wenn auch Erwachsene das Spaßgerät nutzen. Ausprobieren lohnt sich!

Bevor wir zu den Highlights im Vattenlandet Sunne kommen, schauen wir uns noch zwei weitere Becken an, die sich in der Ecke um das Hauptgebäude befinden. Das Freizeitbecken ist ein relativ langes Nichtschwimmerbecken, in dem man auch mal ein paar Bahnen ziehen kann.

Das kleine Nichtschwimmerbecken gleich nebenan erinnert eher an einen zu klein geratenen Gartenpool und ist somit eher für die kurze Abkühlung zwischendurch zu empfehlen. In Bereich der beiden Pools gibt es eine kleine Hütte mit Sitzbank und Kleiderhaken. Hier kann man sich umziehen oder auch mal Tasche und Handtuch zwischenlagern, wenn ein Regenschauer durchzieht. Wesentlich bequemer sind allerdings die Umkleiden im Hauptgebäude.

Jetzt geht es endlich zu den Riesenrutschen im Vattenlandet Sunne in Schweden. Neben den Kinderrutschen sorgen acht Großwasser-Rutschen für jede Menge Unterhaltung in dem schwedischen Wasserpark am Fryken. Wir starten an den beiden Freizeitbecken gegen den Uhrzeiger-Sinn und bewegen uns anschließend durch den Wasserpark.

Erste Station ist die Tuberacer getaufte Reifenrutsche mit zwei mal zwei Bahnen. Die parallel verlaufenden Rutschbahnen erinnern an eine Mischung aus zu flach geratener Kamikaze und Half-Pipe. Aus luftiger Höhe setzt man sich auf seinen Reifen und zieht sich in die Bahn. Idealerweise startet man gemeinsam mit drei Kontrahenten, um sich kleine Wettrennen zu liefern. Los geht es mit zwei coolen Jumps, anschließend folgt ein Steilstück nach unten. Leider war das Wasser im Auslaufbereich recht hoch, sodass man eher abrupt abgebremst wurde anstatt bis zum Ende zu schlittern, wie man es eigentlich von der Rutschenform erwarten würde.

Einer der beiden höchsten Rutschentürme beherbergt gleich drei Riesenrutschen. Ein breites Treppenhaus mit mehreren Aufgängen bringt einen zu den Startpunkten der drei Reifenrutschen. Ganz oben startet die rosa Reifenrutsche Mammut. Diese Rafting-Rutsche darf ausschließlich mit runden Rutschbooten verwendet werden. Es kann sowohl alleine als auch mit bis zu zwei weiteren Personen gerutscht werden. Glücklicherweise werden die Rutschboote über einen Lift nach oben transportiert, ein Lifeguard hilft zudem beim Einstieg in das Rutschenungetüm.
Eine Ampelanlage gibt es nicht, der Lifeguard achtet hier auf den nötigen Abstand. Los geht es mit einer kalten Dusche aus dem breiten Wasserfall, der die über zwei Meter durchmessende Röhre verdeckt. Anschließend folgt eine stockfinstere Rutschpartie durch die Riesenrutsche. Lichteffekte gibt es nicht, lediglich ein paar kleine Löcher an Segmentübergängen lassen den Verlauf bestenfalls erahnen. Nach dieser schaukeligen Rutschpartie mit unweigerlichen Drehern in der Röhre geht es mit einem offenen Teilstück weiter. Auch hier sorgt wieder ein Wasserfall für nasses Rutschvergnügen. Löcher im Boot verhindern, dass sich das Wasser staut. Nach einem weiteren Röhrenelement folgt eine steile Schussfahrt unter einem weiteren Wasserfall hindurch in das große Landebecken. Dort bekommt man von einem Lifeguard aus dem Boot geholfen und kann sofort zur nächsten Rutschpartie starten.

Diese wartet ein Stockwerk tiefer und immer noch in luftiger Höhe im selben Rutschenturm. Rechts startet die
grüne Reifenrutsche "Serpentin". Der Start ist dabei zweiteilig, sodass sich zwei Rutscher auf den Start vorbereiten und bei Grün abwechselnd losrutschen können. Auch hier sorgt wieder ein Wasserfall am Anfang der komplett dunklen Röhre dafür, dass kein Rutscher trocken bleibt. Die Rutsche zeichnet sich durch kurze Geraden und schnelle Richtungswechsel aus, am Ende gibt es eine Achter-Kurve, anschließend geht es durch einen Wasserfall und eine kleine Schussfahrt ins breite Landebecken.

Erneut wird der Reifen unter den Arm geklemmt und es geht wieder die unzähligen Stufen hinauf auf den Rutschenturm. Ganz links startet die gelbe Reifenrutsche, die ebenfalls auf den Namen "Serpentin" hört und von gleicher Bauart wie die grüne Rutsche ist. Die gelbe Rutsche unterscheidet sich vor allem beim Verlauf erheblich von der grünen Reifenrutsche. Denn hier geht es eher sanft und gemütlich durch die Kurven, zudem wirkt die Rutschpartie länger. Dennoch ist die Rutschgeschwindigkeit angenehm hoch. Leider gibt es auch hier keinerlei Lichteffekte oder Daylight-Effekte, sodass man den Verlauf nur erahnen kann - definitiv nichts für Leute, die Angst im Dunkeln haben!

Im Vattenlandet Sunne gibt es einen weiteren hohen Rutschenturm, von dem die übrigen vier Riesenrutschen starten. Auf mittlerer Höhe starten die grüne und blaue Body Slide. Beide Rutschen starten als Röhrenrutschen mit Turborutschen-Durchmesser und bringen den Rutscher auf eine ordentliche Anfangsgeschwindigkeit. Bei der blauen Body Slide ist der Anfang eher langgezogen und relativ gemütlich, dafür wird man am Ende der Röhre schön in die Bahn gedrückt. Anschließend geht es im offenen Rutschenabschnitt mit kaum verminderter Geschwindigkeit weiter. Man schießt regelrecht durch die Kurven und kommt nach einem ordentlichen Drop per Plumpsauslauf ins Landebecken.

Ähnlich rasant ist die grüne Body Slide. Hier wird man gleich am Anfang ordentlich in die Bahn gepresst, das Röhrenende ist dann eher als flotte Gerade ausgelegt und befördert einen in die scharfe und zugleich langgezogene Rechtskurve. Danach folgt eine 360°-Spirale und ein finaler Jump, der einen ins Landebecken wirft. Absolut geniale Rutschen, die Verarbeitung ist ebenfalls gelungen und verspricht schmerzfreies Rutschvergnügen.

Die beiden Highlights im Vattenlandet Sunne starten parallel zum See. Von ganz oben hat man einen tollen Ausblick über den See, über das kleine Örtchen Sunne und den gesamten Wasserpark. Während der Weg nach oben anstrengend ist geht es nach unten umso schneller.
Rechts startet die Freefall-Rutsche Långa Vågen. Das knallrote Spaßgerät kommt ohne Ampelanlage und ohne Drehkreuz aus, der Verlauf ist komplett von oben einsehbar und eine Chance zum bremsen besteht ohnehin nicht. Los geht es mit einer steilen Schussfahrt zur ersten Zwischengeraden, über die man mit einem irren Tempo hinweg rast. Anschließend geht es einen weiteren Hügel hinab zur zweiten Zwischengeraden. Wer hier noch den Kontakt zur Rutschfläche hat wird ihn spätestens beim nächsten gigantischen Drop verlieren. Hier hat man das Gefühl, richtig abzuheben und über der Rutsche zu schweben. Die Landung im Auslauf ist äußerst sanft und man wird auf der ewig langen Geraden ganz langsam abgebremst. Wir haben selten eine so weiche Landung nach einer so schnellen Rutschpartie erlebt - top!

Während bei der Långa Vågen zwei Zwischengeraden den freien Fall bremsen, geht es bei der Kamikaze-Rutsche "Fritt Fall" in fast freiem Fall nach unten. Auch hier gibt es keine Ampelanlage und kein Drehkreuz. Sofort nach dem Start geht es fast senkrecht nach unten, wenn man mit Schwung startet verliert man sogar kurzzeitig den Kontakt zur Rutschenfläche. Nach einigen steilen Rutschenmetern wird die Rutsche allmählich flacher und man wird auf die Bremsgerade geleitet. Das geschieht ähnlich wie bei der Långa Vågen ausgesprochen sanft. Dabei zieht man wie eine Rakete einen Wasserschweif hinter sich her, bis man zum Stillstand kommt. Wer hier am Streckenrand steht, wird also unweigerlich nass gemacht.

Für Rutschenauswahl ist also absolut gesorgt, Reifen für den Lazy River und die Reifenrutschen stehen genügend zur Verfügung, sodass nur die eigene Ausdauer den Rutschenspaß begrenzt. Nach den wilden Abenteuern kann man sich nun noch kurz im See abkühlen oder auf der Liegewiese sonnen, um anschließend die Heim- oder Weitereise anzutreten.