Stadtbad Vilsbiburg
besucht im Juli 2016Erlebnisbericht vom 22. August 2016
Laut bayrischer Landesbibliothek besteht die Stadt Vilsbiburg aus 152 Stadtteilen. Wer jetzt eine bayrische Metropole erwartet wird enttäuscht sein, denn die Stadt im Landkreis Landshut hat gerade einmal etwas mehr als 11.000 Einwohner. Für eben diese betreibt die Stadt das Stadtbad Vilsbiburg, um im Sommer eine Anlaufstelle für reichlich Wasserspaß und Abkühlung zu bieten. Vilsbiburg liegt zwischen Deggendorf und München, etwa 20 Kilometer südöstlich von Landshut. Von der Autobahn A92 geht es über die Bundesstraße B299. Das Stadtbad liegt am Stadtrand und ist somit gut zu erreichen, Parkplätze gibt es direkt am Bad.
Von außen erinnert der Haupteingang an ein Hallenbad, vorne wird man an der Kasse freundlich begrüßt, im Eingangsbereich sind die Wassertemperaturen ausgewiesen, außerdem gibt es eine große Übersicht mit den Eintrittspreisen.
An den Kassen- und Eingangsbereich schließen sich die Umkleiden an. Die Einzelkabinen sind geräumig und man kann sich bequem umziehen. Anschließend kann man seine Sachen in einem der Spinde verstauen, zur Nutzung wird Kleingeld in Form von Euro-Münzen benötigt.
Die Duschen befinden sich um die Ecke. Statt Großraumduschen gibt es Duschkabinen. Allerdings ist nur eine der drei Duschplätze eine Warmdusche, die per Automat mit dem nötigen Kleingeld aktiviert werden kann. Bei sommerlichen Temperaturen kann man sich natürlich auch kalt abduschen und sich so das Geld fürs warme Wasser sparen.
Zentrales Becken vor dem Hauptgebäude und immer im Blick der Schwimmmeister ist das 50 Meter lange Sportbecken. Schwimmer können hier auf acht Bahnen schwimmen und von Startblöcken aus ins Wasser starten.
Wer gerne hoch hinaus möchte, um anschließend ins tiefblaue Wasser zu springen, ist am Sprungbecken genau richtig. Die Sprunganlage besteht aus einem zehn Meter hohen Sprungturm mit Zwischenmarken bei drei Metern, fünf Metern und 7,5 Metern. Außerdem befinden sich am Sprungbecken ein 1-Meter-Sprungbrett, eine 1-Meter-Sprungplattform und ein 3-Meter-Sprungbrett.
Für Kinder gibt es ein Kinderbecken mit zwei Beckenebenen. Diese sind über einer Beckenübergangsrutsche bzw. Rutschschräge miteinander verbunden. Für Sonnenschutz sorgen drei farbige Sonnensegel, sodass Kinder halbwegs vor der Sonne geschützt mit den wasserspeienden Figuren oder den Mini-Kippeimern spielen können.
Für Rutschenabenteuer bei den kleinen Badegästen sorgt die gelbe Breitrutsche, welche aus etwa zwei Metern Höhe startet und dann ins flache Planschbecken mündet. Gestartet werden kann zu Zweit nebeneinander, kleine Duelle sind so möglich.
Spaß bietet auch die Kinderrutsche, welche aus 1,10 Metern Höhe startet und sich so auch perfekt für ganz kleine Badegäste eignet, die noch mit Mama oder Papa an der Hand rutschen möchten. Die offene Rutsche ist fünf Meter lang und hat mit dem Baujahr 1990 schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.
Größtes Becken im Stadtbad Vilsbiburg ist das Freizeitbecken. Das kombinierte Nichtschwimmer- und Spaßbecken bietet einen Schwimmerbereich mit fünf eingezeichneten Schwimmbahnen. Ein zweigeteilter Wasserfall steht am Beckenrand, allerdings war dieser bei unserem Besuch kein einziges Mal in Betrieb. Optisch macht die Attraktion ebenfalls nicht den Eindruck, als würde hier überhaupt noch etwas funktionieren.
Das Becken dient außerdem als Auslauf für die beiden Riesenrutschen, die am Beckenrand starten. Die offene Riesenrutsche startet dabei aus 6,80 Metern Höhe, die Startplattform ist über eine Wendeltreppe zu erreichen. Die Rutsche aus dem Jahr 1990 ist noch gut in Schuss, die Fugen sind kaum spürbar und der Rutschenspaß kommt definitiv nicht zu kurz. Mit Schwung am Start geht es zwar harmonisch aber durchgängig flott durch die Kurven. Am Ende landet man nach 68 Metern per Plumpsauslauf im Spaßbecken.
Spaßig ist auch die gelbe offene Rutsche auf der gegenüberliegenden Seite des Beckens. Die Rutsche sieht zwar mehr nach Kinderrutsche aus, mit ordentlich Schwung an der Startstange macht das gelbe Rutschgerät aber auch definitiv älteren Zeitgenossen Spaß. Man schwingt in der Rinne schön hin und her, zum Schluss geht es mit einem großen Splash ins Spaßbecken.
Zum Stadtbad Vilsbiburg gehört auch eine ausgedehnte Liegewiese, die durch einen kleinen Fluss in zwei Bereiche getrennt ist. Während die in Badnähe befindliche Liegefläche sehr gepflegt daher kommt, sieht es auf der anderen Seite der beiden Brücken nicht ganz so nett aus. Dort befinden sich Tischtennis-Platten, außerdem gibt es einen großen Beachvolleyball- und Beachsoccer-Bereich. Leider standen bei unserem Besuch überall zurückgelassene Flaschen herum, zudem sorgten Glasscherben auf dem Boden dafür, dass wir schnell wieder die andere Seite des Flusses aufsuchten.
Zum Abschluss des Freibad-Besuches schauen wir nochmal kurz bei der Schwimmbad-Gastronomie vorbei. Das Kiosk bietet eine ausgesprochen gut sortierte Auswahl an Speisen und Getränken. Natürlich gibt es neben warmen und kalten Snacks auch verschiedene Soft-Drinks, Kaffee und Eis am Stiel. Um die Verpflegung braucht man sich also keine Sorgen machen, genauso wenig wie um ausreichend Abwechslung im Wasser und an Land.
Fazit
Bis auf die unschöne zweite Hälfte der Liegewiese im Stadtbad Vilsbiburg gibt es an der Freibad-Anlage eigentlich nichts auszusetzen. Das Schwimmbad macht einen sehr gepflegten Eindruck, das Personal war bei unserem Besuch sehr freundlich und die Gastronomie kann sich absolut sehen lassen. Bei der Beckenlandschaft ist Abwechslung angesagt. Egal ob Nichtschwimmer, Freizeit-Sportler oder springwütiger Adrenalin-Junkie - hier kommt jeder auf seine Kosten. Auch das Kinderbecken lockt mit einer Vielzahl an Attraktionen, besonders gelungen sind die beiden Wasserrutschen am Kinderbecken. Auch der Rutschenspaß bei großen Wasserratten kommt definitiv nicht zu kurz, die offene Riesenrutsche und die gelbe Beckenrutsche bieten soliden Rutschenspaß im Stadtbad Vilsbiburg. Im Gesamten ein lohnenswertes Freibad, welches wir für einen Besuch bedenkenlos weiterempfehlen können.
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