Sjælland Sommerland Nørre Asmindrup

Das Sommerland Sjælland Nørre Asmindrup in Dänemark ist ein Familien- und Freizeitpark. Das sommerlich orientierte Spaßangebot befindet sich im Norden der Insel Sjælland (auf Deutsch auch Seeland genannt). Der Park versteht sich weniger als actionorientierter Freizeitpark, vielmehr legt man beim breit gefächerten Angebot Wert auf Familienfreundlichkeit und unkomplizierten Freizeitspaß für Kinder. So gibt es keine großen Achterbahnen, dominierend sind eher kleine Parkattraktionen wie eine große Trampolinanlage, Spielplatz-Rutschen, Kart-Bahn, ein großer Kletterpark oder eine thematisierte Bootsfahrt. Dazu gesellen sich ein See, auf dem mit dem Tretboot gefahren werden kann und eine Miniaturwelt, welche den Norden Sjællands und dessen bekannte Häuser im Miniaturformat zeigt. Im Herzen des Parks sorgt der dort integrierte Wasserpark für feucht-fröhliches Vergnügen, also nicht's wie rein ins Sjælland Sommerland!

Die Anfahrt ist unkompliziert mit dem Auto möglich, direkt vor dem Park gibt es einen großen Parkplatz. Bezahlt wird direkt bei der Zufahrt zum Parkplatz, sodass man jederzeit zwischen Auto und Park wechseln kann, um zum Beispiel nach dem Wasserparkbesuch Schwimmtaschen ins Auto zu bringen und dann den Park ohne Balast zu erkunden. Das Sjælland Sommerland ist ab Mitte Mai an den Wochenenden, ab Mitte Juni dann auch an Wochentagen geöffnet. Die Saison geht bis Ende August, bis Mitte September ist der Freizeitpark meistens noch am Wochenende geöffnet. Details gibt es auf der Webseite, hier sollte man sich vor Anreise informieren.
Vom Eingangsbereich führt ein langer Weg quer durch den Park und etwa in der Mitte trifft man dann auf den mit einem hüfthohen, weißen Zaun vom Rest des Freizeitparks abgetrennten Wasserpark.

Der Zugang ist im Eintrittspreis mit inbegriffen, so ist ein nahtloser Wechsel zwischen Freizeitpark und Wasserpark möglich. Betreten wird der Wasserpark über die Umkleiden. Ganz vorne heißt es - wie in dänischen Bädern generell üblich - Schuhe ausziehen. Barfuß oder mit Socken geht es dann nach Geschlechtern getrennt weiter zur Großraum-Umkleide. Einzelumkleiden gibt es nicht, in den skandinavischen Ländern sind generell eher Sammelumkleiden üblich. Für die Nutzung der Kleiderspinte werden dänische Kronen benötigt. Wer nur mit Kreditkarte auf Reisen ist, kann sich an der Rezeption Bargeld verschaffen und so seine Kleidung und nicht benötigte Taschen sicher in den Schränken verstauen.

Bevor es los geht, steht Körperhygiene auf dem Programm. Das wird auch gerne mal von den Lifeguards geprüft und wer trockenen Fußes aus den Umkleiden kommt wird zurück geschickt. Die Duschen befinden sich direkt neben den Umkleiden in einem großen Raum. Hier gibt es auch zwei separate Duschkabinen. Eigenes Duschgel oder Shampoo wird nicht benötigt, denn wie in den meisten skandinavischen Bädern stehen auch im Sommerland Sjælland an jedem Duschplatz Seifenspender zur Verfügung.

Der Wasserpark ist kompakt und sehr überschaubar aufgebaut. Direkt neben den Umkleiden gibt es einige Liegen sowie Sitzmöglichkeiten, von hier aus führt auch ein direkter Weg ins Restaurant. Selbiges kann sowohl von der Wasserpark- als auch von der Freizeitpark-Seite aus genutzt werden. Die Außenterrasse dient außerdem als beliebter Aussichtspunkt, um dem Treiben im Wasserpark bei einem Kaffee oder einem Snack zuzuschauen.

Die Beckenlandschaft im Sjælland Sommerland verdient eigentlich kaum Beachtung, wäre da nicht das Freizeitbecken mit seiner Telesplash-Anlage für die Steuerung per Smartphone. Gleich zwei auf Masten befestigte Wasser-Kanonen können mit einer für iOS und Android verfügbaren App gesteuert werden - von jedem Ort der Welt aus! Der Benutzer sieht mit Hilfe der Kamera an der Wasserkanone das Treiben im Freizeitbecken vor ihm und kann so gezielt Leute nass spritzen. Da wir anfangs alleine im Park waren, fühlten wir uns schnell beobachtet, sobald sich die Kanone wieder in Gang setzte. Trotzdem ein cooles Feature, welches nicht nur den Besucher die Teilhabe am Wasserspaß erlaubt.
Generell lässt sich im Park einiges mit seinem Smartphone anfangen, zur sinnvollen Nutzung der App wird im gesamten Sjælland Sommerland kostenfreies WLAN angeboten. Das kann natürlich auch zum surfen genutzt werden. Im gesamten Freizeitpark gibt es diverse Attraktionen, welche per SMS-Code ausgelöst werden können. Anders als die Smartphone-App kostet das dann allerdings die übliche SMS-Gebühr und ist nur mit einer dänischen Handynummer möglich. Besonders eindrucksvoll sind die Effekte während einer Flussfahrt durch eine thematisierte Dschungellandschaft. Hier kann man per SMS Wasserkanonen, Soundeffekte (Schüsse) und Nebel auslösen. Toll gemacht, die Effekte sollen stetig um neue Ideen erweitert werden und so die Interaktivität mit den Attraktionen steigern.

Für Kids gibt es ein eigenes Kinderbecken, dessen Form sehr dynamisch ausgefallen ist und ringsherum über einen flachen Strandeinstieg betreten werden kann. In die vergleichsweise große Wasserfläche wurde lediglich eine einsame Kinderrutsche gestellt. Bei soviel Platz wären ein paar mehr Attraktionen für Kinder ganz nett gewesen.

Das kleine Planschbecken rechts neben dem Kinderbecken sorgt bei Kids mit einer gelben Rutschenkrake für Unterhaltung. Das im Boden eingelassene Becken hat sonst keine Attraktionen zu bieten.

Zwischen dem Planschbecken und dem großen Freizeitbecken hat eine Kinder-Breitrutsche ihren Platz gefunden. Die Riesenrutsche ist vornehmlich für Kinder gedacht, kann aber auch - unter Rücksichtnahme auf die kleinen Badegäste - auch von Erwachsenen genutzt werden. Die breite Rutsche mit ihrer weißen Oberfläche ist nicht sonderlich schnell und wird von den Kids auch gerne als Rampe zum hochlaufen genutzt. Kinder haben hier also sichtlich ihren Spaß, für Erwachsene gibt es um die Ecke wesentlich bessere Rutschen.

Auch das Spaßbecken zeugt nicht gerade von Attraktionsreichtum. Vielmehr dient das Becken als Landezone für die verschiedenen Riesenrutschen, lediglich ein großer Wasserpilz bringt etwas Abwechslung in die sonst eher langweilige Beckenlandschaft. Alle Becken sind mit Folie ausgekleidet und bieten ein angenehmes Laufgefühl. Teilweise hat sich die Folie allerdings vom Boden abgelöst, sodass an manchen Stellen Stolpergefahr herrscht.

Herzstück des Wasserparks im Sjælland Sommerland sind natürlich die Riesenrutschen. Diese starten fast alle von einem Hügel in der Mitte des Wasserparks. Einzige Ausnahme bildet die Freefall-Rutsche, welche von einem eigenen Rutschenturm aus startet. Zu den Rutscheneinstiegen gelangt man über einen relativ langen Weg entweder links oder rechts herum. Oben angekommen, geht es für uns mit dem Wild River los. Die Reifenrutsche startet links in einer Art Höhle. Dort wird man von kräftigen Wasserdüsen in den Wildwasser-Fluss gespült. Die Riesenrutsche besteht nicht aus GFK sondern wurde als Betonbahn in die Landschaft gebaut. Die blaue Rutschbeschichtung ermöglicht das flotte Gleiten über den relativ dünnen Wasserfilm. In den Kurven geht es dabei schwungvoll nach oben, ab und an dreht man sich auch mal unwillkürlich um die eigene Achse. Die Rutschpartie endet per Plumpsauslauf im Landebecken.

Die rechts startende Reifenrutsche Mega Wild River ist der große Bruder des Wild Rivers. Die hangverlegte Reifenrutsche startet offen und vollführt dann gleich eine 270°-Helix. Anschließend geht es durch einen Tunnel und an einem Wasserfall vorbei. Den Rest der ebenfalls in Beton gegossenen Rutsche legt man in Schlangenlinien zurück und schwingt dabei ordentlich auf. Auch hier endet die spaßige Schussfahrt mit einem Plumpsauslauf.

Am Hang sind zwei Riesenrutschen verlegt. Beide Rutschen verfügen über eine Ampelanlage, um den Abstand zum Vorausrutschenden sicherzustellen. Die offene Riesenrutsche links führt dabei hangverlegt an vielen Sträuchern vorbei, teilweise hängen die Hecken bis in die Rutsche hinein, die Natur kommt einem also sehr nahe. Die offene Riesenrutsche ist teilweise recht rasant und mit Dreipunkt-Technik geht es in den Kurven schön nach oben. Positiv ist die nahtlose Rutschoberfläche, welche schmerzfreies Rutschvergnügen bis zum Auslauf garantiert.

Die offene Riesenrutsche rechts verläuft ähnlich, führt aber unter einer Brücke hindurch. Nach zahlreichen Kurven schwenkt man auf eine lange Zielgerade ein, welche mit blauen Toren überspannt ist. Einen Sinn konnten wir hinter den Gestellen nicht feststellen.

Extrem rasant und nur bis 80kg freigegeben ist die mittig startende Riesenrutsche Bumping Hill. Diese offene Riesenrutsche führt auf gerader Strecke zum Plumpsauslauf. Dabei geht es über zahlreiche Jumps und man wird immer schneller. Spätestens ab der Rutschenmitte fliegt man regelrecht von Jump zu Jump. Kurz vor dem Landebecken macht die Rutsche nochmal einen kleinen Knick nach unten, welcher den Rutscher regelrecht ins Landebecken schleudert. Spaßige Rutsche, aber extrem harte Landung, trotzdem unbedingt ausprobieren!

Weniger rasant aber auch ganz witzig ist die Multislide Surfing Hill. Die vier-bahnige Bodyslide führt den Hügel hinab und ermöglicht kleine Wettrennen mit Freunden oder anderen Badegästen. Eine Startampel gibt es nicht, der Auslauf ist gut einzusehen. Der Start ist eher ungewöhnlich. Hier setzt man sich auf ein weiß beschichtetes Holzbrett und zieht sich dann an seitlichen Metallgriffen in die Rutsche. Im liegen wird man hier beachtlich schnell und schlittert mit Geschick noch ein gutes Stück über das Spaßbecken, welches als Landezone dient.

Die letzte Riesenrutsche und eines der Highlights ist die Freefall-Rutsche Kamikaze. Die Rutsche startet von einem eigenen Rutschenturm und bildet den höchsten Punkt im Sjælland Sommerland. Von hier oben hat man einen grandiosen Blick über den gesamten Park und das Flachland von Seeland. Nur das Meer sieht man nicht, dafür ist man noch ein paar Kilometer zu weit weg.
Die Steilrutsche wird ständig von einem Lifeguard überwacht und man darf hier erst nach kurzer Einweisung losrutschen. Das heißt dann Beine über Kreuz, Arme auf der Brust verschränkt oder hinter dem Kopf gekreuzt und ab in die Tiefe! Mit etwas Schwung am Start gibt es auf den ersten paar Metern Airtime, ehe man die Rutschfläche am Rücken spürt. Mit irrer Geschwindigkeit rast man auf das Landebecken zu und schlägt dort brutal ein. Man merkt aufgrund der Wassermassen kaum, dass man noch bis zu 20 Meter weit schlittert - extrem spaßig, wenn auch ruppig!

Die Rutschen sind allesamt gelungen und machen Spaß. Trotz der geringen Größe wurde hier viel Rutschenspaß auf kleinem Raum geschaffen und schön in die Landschaft integriert. Zum Abschluss gibt es noch eine Tour durch das Wasserspielhaus, welches im Westernstil gestaltet wurde und mit zahlreichen Wasserkanonen zu kleinen Schlachten einlädt. Rutschen gibt es hier keine, dafür aber jede Menge spritzendes Wasser.

Jetzt geht es noch eine Runde Tretboot fahren (nach vier Stunden Wasserpark eine extrem dämliche Idee!) und dann noch etwas in einem der zahlreichen Restaurants im Sommerland etwas essen. Dann ruft auch schon wieder das nächste Bad, das Sommerland haben wir aber garantiert nicht zum letzten Mal gesehen!