Kaiserbad Ellmau

Ellmau im Bezirk Kufstein (Österreich) hat zwar nur etwas mehr als 2.700 Einwohner, ist aber über die Landesgrenze hinweg als Ausflugs- und Urlaubsregion bekannt. Die malerische Lage auf 810 Höhenmetern am Fuße des Wilden Kaisers sorgt jährlich für florierenden Sommer- und Winter-Tourismus. Da darf natürlich auch ein Erlebnisbad nicht fehlen. Das Kaiserbad Ellmau befindet sich in einer Tal-Senke nördlich des Gemeinde-Zentrums. Ellmau liegt ungefähr 17 Kilometer von Kufstein entfernt, von Osten kommend muss man sogar knapp 100 Kilometer mit dem Auto über die Landstraße fahren, ehe man am Kaiserbad in Ellmau ankommt. Immerhin erwartet die von weiter weg kommenden Erlebnisbad-Fans eine Fahrt durch malerisches Tal, umgeben von Bergen und endlosen Wäldern. Wer sehenswerte Landschaften mag, ist hier also genau richtig.

Direkt am Schwimmbad gibt es kostenfreie Parkplätze für Individual-Reisende. Vom Parkplatz sind es nur noch wenige Meter bis zum Haupteingang. Im Eingangsbereich angekommen präsentiert sich das Kaiserbad Ellmau erst einmal schlicht. Auf Stühlen sitzend kann man auf Freunde und Bekannte warten, rechts geht es die Treppe hinauf ins Restaurant des Schwimmbades.
Die "Kassa" im Kaiserbad Ellmau verfügt über zwei Counter, sodass es an gut besuchten Tagen flott geht und die Wartezeiten, bis man ins Schwimmbad kann, sich in Grenzen halten. Durch ein Sprechfenster wird man bedient, Geld wandert über einen Drehteller zum Personal, Wechselgeld oder die Kreditkarte finden so ihren Weg auch wieder zum Badbesucher. Anschließend geht es mit der Eintrittskarte durch die Drehkreuzanlage in den direkt hinter dem Foyer gelegenen Umkleidebereich.

Umgezogen wird sich in geräumigen, orange-roten Umkleide-Kabinen. Nach dem umziehen kommen Straßenklamotten, Schuhe und Schwimmtasche in einen der Kleiderspinde. Leider sind die Schließfächer recht eng geraten, sodass große Taschen nur mit Mühe in den Schrank gequetscht werden können. Für die Nutzung der Kleiderspinde wird eine 1-Euro-Münze benötigt, auch wenn am Schrank noch von 10 Schilling die Rede ist.
Innerhalb der Umkleiden gibt es eine große Spiegelwand mit fest montierten Haartrocknern in unterschiedlichen Höhen.

Nach dem umziehen geht es die Treppe hinauf ins Erlebnisbad, dort befinden sich zwischen Treppenhaus und Schwimmhalle die Duschen. Die nach Geschlechtern getrennten Duschräume fallen relativ klein aus. Im Eingangsbereich gibt es eine große Stange zum aufhängen des Badetuches. Außerdem steht ein großes Regalbrett zur Verfügung. An mehreren offenen Duschplätzen kann dann der obligatorischen Körperpflege nachgegangen werden. Die Wassertemperatur ist einstellbar, an jedem Platz steht außerdem ein kleines Brettchen zum abstellen von Duschgel und Shampoo zur Verfügung.

Die Wasserlandschaft des Kaiserbades Ellmau ist in einer fast quadratischen Schwimmhalle mit zahlreichen Fenstern und pavillonartig ansteigendem Dach untergebracht. Das rustikale Holzdach vermittelt in Kombination mit in paar Pflanzen einen gemütlichen Eindruck. Zum angenehmen Ambiente trägt auch der Ruhebereich mit seiner guten Ausleuchtung und den zahlreichen Fenstern bei. Dort kann man auf bereitgestellten Liegen bei viel Licht und Sonne entspannen und leicht abseits der Beckenlandschaft ein wenig die Ruhe genießen.

Den meisten Platz in der Schwimmhalle nimmt das große Erlebnisbecken ein. Der Edelstahl-Pool überzeugt durch seine Attraktionen und die gelungene Unterwasser-Beleuchtung, die das Becken gekonnt in Szene setzt und im eher dunklen Innenraum für eine stimmige Atmosphäre sorgt. Attraktionen wie eine Sprudelbucht und ein Wasserfall, der gleichzeitig als Nackendusche dient, runden das Beckenangebot ab.

Seitlich am Erlebnisbecken befindet sich in leicht erhöhter Position ein Whirlpool für bis zu acht Personen. In dem achteckigen Sprudelbecken kann man im herrlich warmen Wasser relaxen und den anderen Badegästen beim planschen im Erlebnisbecken zusehen.

Rechts um die Ecke sorgt das Kinderbecken bei den kleinen Badegästen für Unterhaltung. Der Kinderbereich besteht aus zwei Beckenebenen, die mit einer Mini-Breitrutsche miteinander verbunden sind. Ein gelungenes Bodenmosaik wertet das Becken optisch auf. Eltern können auf zahlreichen Bänken rund um die Kinder-Wasserlandschaft Platz nehmen und die kleinen Rackern beim planschen beaufsichtigen.

Vom Erlebnisbecken aus gelangt man per Durchschwimmkanal ins ganzjährig nutzbare Außenbecken. Dort sorgt ein Wasserpilz für spritzige Unterhaltung, in einem Strömungskanal kann man außerdem einige Runden drehen und sich dabei von der relativ flotten Strömung mitreißen lassen.

Das Außenbecken dient auch gleichzeitig als Landezone für die blaue Großwasserrutsche, die ganz oben aus dem Rutschenturm startet und sich anschließend Richtung Auslauf schlängelt. Die 92 Meter lange Rutschpartie beginnt mit dem Grünsignal auf der Ampelanlage. Dank eines kleinen Drops nach dem Start geht es gleich mit viel Schwung durch die anfangs mit Plexiglas übertunnelte Riesenrutsche. Danach geht es als offene Rutsche weiter. Ab hier beginnt der schaukelige Part der Rutschpartie, in den Kurven wird man wild hin- und hergeworfen, die nach innen geneigten Schwallschutz-Blenden erfüllen hier voll und ganz ihren Zweck und verhindern, dass man aus der Bahn fällt. Im letzten Drittel durchrutscht man einen Tunnel, anschließend schaukelt man sich durch die verbleibenden Kurven Richtung Auslauf. Dort wird man sanft per Sofa-Auslauf ins Außenbecken geleitet. Die Rutsche macht richtig viel Spaß, ist gut verarbeitet und stellenweise extrem rasant.

Die Black Hole Röhrenrutsche ist gefühlt nicht ganz so schnell, macht aber dennoch reichlich Spaß. Auch hier sorgt eine Ampelanlage für den nötigen Abstand zwischen den Rutschern. Gelbe Lauflicht-Ringe, eine rote Lichtwalze und ein Leuchteffekt-Tunnel gestalten die Rutschpartie durch die 91 Meter lange Röhre abwechslungsreich, während man mit ordentlich Speed durch die anfängliche Spirale und die anschließend kurvenreiche Röhre donnert. Diese Rutsche endet im Innenbereich in einem separaten Flachwasser-Auslauf.

Die dritte Rutsche am Rutschenturm ist die gelbe Turborutsche. Eine Drehkreuzanlage sorgt hier für Ordnung. Sobald der Vorausrutschende das Drehkreuz am Auslauf passiert hat, springt die Ampel auf Grün und es kann losgehen. Am Anfang beginnt die 55 Meter lange Rutsche harmlos mit einer kurzen Geraden. Doch schon wenige Meter später wartet der Abgrund und man rast durch ein Glasröhrenelement im fast freien Fall nach unten. Anschließend folgt eine langgezogene und sanft auslaufende Rechtskurve und bringt einen sicher zum überdachten Rutschenauslauf. Die Rutsche ist ab 12 Jahren freigegeben, zählt aber eher zu den harmloseren Turborutschen, auch wenn der Start durchaus den Adrenalin-Pegel in die Höhe schnellen lässt.

Im Sommer kann man im Kaiserbad Ellmau das angeschlossene Freibad mitbenutzen und vor atemberaubender Kulisse am Wilden Kaiser auf der Liegewiese entspannen und ein Sonnenbad genießen. Wer Lust auf eine Abkühlung hat, kann sich vom 1-Meter-Sprungbrett oder vom 3-Meter-Sprungturm ins unbeheizte Naturbecken stürzen. Das künstlich angelegte Gewässer mit ungechlortem, natürlich gereinigtem Wasser ist ideal, wenn man eine kleine Erfrischung braucht oder einfach in Ruhe ein paar Bahnen ziehen möchte. Die Natürlichkeit des Beckens wird durch dichte Schilfgräser am Beckenrand untermauert, außerdem tummelt sich der ein oder andere Frosch im Wasser, zu Beginn der Freibad-Saison kann man am Beckenrand auch mal einen Schwarm Kaulquappen entdecken.

Ganz klassisches Freibad-Feeling gibt es dank des großen Erlebnisbeckens im Freibad des Ellmauer Kaiserbades. Das Nichtschwimmerbecken bietet reichlich Platz, eine Wasserkanone sorgt für spritzige Abwechslung und von einem Hügel führt eine Breitrutsche ins Wasser.

Die gelb-rote Breit-Wellenrutsche ist ab sechs Jahren freigegeben und führt über zwei Hügel ins kühle Nass. Die Rutsche ist 17 Meter lang und kann mit bis zu drei Personen gleichzeitig genutzt werden. So kann man sich kleine Duelle liefern, ehe es per Plumpsauslauf ins Wasser geht.

Schließlich kommen auch Kinder im Freibad auf ihre Kosten. Das Kinderbecken sorgt mit zwei Mini-Breitrutschen zwischen den unterschiedlich tiefen Edelstahlbecken und einer roten Kinderrutsche für jede Menge Rutschenspaß. Die rote Riesenrutsche startet von einem Hügel und mündet dann per Plumpsauslauf im achteckigen Edelstahl-Planschbecken.

Für das leibliche Wohl sorgt im Sommer und auch im Winter das ins Bad integrierte Schwimmbad-Restaurant. Im Sommer kann man auf einer großen Außenterrasse unter Sonnenschirmen die Aussicht genießen, im Winter lädt ein gemütlicher Innenbereich zum Verweilen ein.