KärntenTherme Warmbad-Villach

Das österreichische Bundesland Kärnten ist rund um Villach vor allem für seine heilenden und warmen Thermalquellen bekannt. Mit dem Freizeit- und Erlebnisbad Kärnten-Therme in Warmbad-Villach gibt es seit 2012 auch ein eher auf Sport und Freizeit ausgerichtetes Wasserangebot. In dem modernen Komplex befinden sich außerdem ein Fitness-Studio und eine große Saunalandschaft. Beide Bereiche können - durch Drehkreuzanlagen getrennt - gemeinsam mit einem Besuch im Bad genutzt werden.
Direkt vor dem Bad gibt es einen großen, allerdings kostenpflichtigen Parkplatz. Badbesucher können sich das Parkticket entwerten lassen und bekommen die Gebühren erstattet. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, findet direkt neben dem Bad einen Bahnhof der ÖBB, gleichzeitig gibt es dort auch eine Bushaltestelle - die Anreise ist also gesichert, ab ins Bad!

Im Foyer der KärntenTherme in Villach wird der Besucher von einer nüchternen, aber modernen Optik begrüßt. Der Großteil des Eingangsbereiches ist in weiß gehalten, der mit Holzfurnier verkleidete Kassentresen erinnert eher an eine große Rezeption in einem Hotel. Links führt ein Weg direkt zum Fitness-Studio, rechts gehts zur Kasse und nach dem Bezahlen durch eine Drehkreuzanlage weiter zu den Umkleiden.

Auch in den Umkleiden geht es modern-funktional zur Sache. In den zahlreichen Umkleidegängen mit etlichen Schließfächern gibt es nur wenige, an Umkleidekabinen im Kaufhaus erinnernde Umkleideräume. Man kann sich auch in den Gängen auf grauen Umkleidebänken umziehen. Innerhalb der Umkleidekabinen geht es relativ beengt zur Sache, die geschlossene Gestaltung ohne große Lüftung lässt zudem schnell stickige Luft aufkommen - gemütlich umziehen geht leider anders.

Gar nicht beengend dagegen sind die großräumigen Duschen und Sanitäreinrichtungen. In einem recht langen Gang sind zahlreiche Duschplätze montiert, welche durch Spritzschutzwände voneinander getrennt werden. Insgesamt waren die Umkleiden und die sanitären Einrichtungen bei unserem Besuch sehr sauber und gepflegt - trotz Schmuddelwetter vor der Tür.

Durch einen Durchgang gelangt man nun ins Freizeit- und Erlebnisbad der KärntenTherme und steht auf der mittleren Etage mit Blick über die Beckenlandschaft. Dabei offenbart sich sofort die ungewöhnliche Architektur. Das gesamte Bad erscheint auf den ersten Blick sehr verwinkelt, die Unterbringung der Attraktionen auf mehreren Stockwerken macht die Orientierung anfangs schwierig. Überall führen Treppen hinauf, teilweise ragen Gebäudeteile mitten in den freien Raum. Eine große Liege-Treppe auf der rechten Seite lädt zum Niederlassen ein.

Insgesamt gibt es sehr viele Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten in der KärntenTherme Villach. Zahlreiche Nischen mit Liegestühlen sorgen für Gemütlichkeit, ein eigener Ruheraum wartet sogar mit Handy-Verbot auf und verspricht so Ruhe vor dem Lärm im Erlebnisbad.

Auch Sportler können abseits vom Trubel ihre Bahnen ziehen. Das Becken befindet sich auf der obersten Plattform und bietet fünf 25 Meter lange Bahnen inklusive Startblöcken an jeder Schwimmbahn. Eine Sprunganlage gibt es nicht, im Schwimmerbecken ist so ausschließlich Schwimmsport angesagt. Eine große Anzeigetafel deutet an, dass auch für Wettkämpfe vorgesorgt ist. Eine kleine Sitz- und Liegetribüne auf der Längsseite des Beckens bietet Platz zum ausruhen und zum deponieren von Taschen und Handtüchern.

Vom Sportbereich führt eine Treppe (oder wahlweise ein Aufzug von ganz unten) zum ganz oben befindlichen Saunabereich des Bades. Hier gibt es eine wohl sortierte Auswahl an Schwitzkabinen und Wellness-Angeboten. Wir haben den Bereich selbst nicht besucht, dem ersten Eindruck nach lohnt sich für Saunagänger aber auf jeden Fall ein Blick hinter die Glasscheibe, wo man vom Personal in Empfang genommen wird.

Weiter geht es durch die verwinkelten Gänge der KärntenTherme. Unten angekommen, findet man in der linken Ecke des Bades den Eltern-Kind-Bereich mit Kinder-Planschbecken samt Mini-Breitrutsche, welche die beiden Beckenebenen miteinander verbindet. Rund um das Becken gibt es zahlreiche Sitz- und Liegemöglichkeiten, die bunte Gestaltung wertet die Kinderlandschaft gelungen auf.

Zentrales Element in der KärntenTherme in Warmbad-Villach ist das große Freizeit- und Erlebnisbecken. Hier wird mit Geysiren, Schwallduschen und Massage-Sitzbänken reichlich Abwechslung geboten. Eine Wassergrotte ermöglicht kleine Erkundungstouren und bietet eine Rückzugsmöglichkeit vom Trubel im Becken.

Eine große Wand trennt das Erlebnisbecken vom Ruhebecken, welches sich terrassenförmig versetzt oberhalb des Erlebnisbeckens befindet. Mit bunter Unterwasserbeleuchtung und eher ruhigem Ambiente geht es hier gemütlich zur Sache. Das Becken ist über eine Mini-Breitrutsche mit dem Erlebnisbecken verbunden und ermöglicht so einen schnellen Wechsel zwischen den Wasserflächen - zumindest in eine Richtung.

Das schön angelegte Außenbecken ist das heimliche Highlight in der Beckenlandschaft der KärntenTherme. Der warme Pool im Außenbereich ist über eine Wasserschleuse von Innen zugänglich, sodass man auch im Winter nicht durch die kalte Außenluft muss. Schwallduschen sind ebenso installiert wie zahlreiche Massageliegen und eine Unterwasser-Sitzbank. Rund um das Becken gibt es in den Sommermonaten die Möglichkeit, sich auf einer Liegewiese und auf bereitgestellten Liegen auszubreiten.

Nett ist auch der direkt unter der Rutschenkonstruktion befindliche Wasserspielgarten für Kinder. Hier sorgen bunte Spielgeräte, Spritzfiguren und eine Kinderrutsche für spritzigen Wasserspaß im Sommer.

Wasserspaß der schnellen Art versprechen die Riesenrutschen in der KärntenTherme Villach. Das geht schon bei der kinderfreundlichen und trotzdem sehr spaßigen und vor allem langen Edelstahl-Breitrutsche los. Die gewellte Rutsche führt recht steil nach unten und mündet in einen eigenen Auslauf zwischen den beiden Auslaufzonen der Röhrenrutschen. Eine Ampelschaltung regelt den Abstand zwischen den Rutschern, obwohl dank freier Sicht auf den Landebereich die Lichtsignalanlage eigentlich unnötig ist.

Die beiden Röhrenrutschen starten aus dem verwinkelten Rutschenturm. Nach einigen Treppen steht man im Rutschenstart-Bereich. Ganz oben geht es mit der Silver Hole los. Diese Rutsche bietet als Besonderheit die Wahlmöglichkeit aus drei Rutschprogrammen: Dunkel, Disco und Hell. Nach dem Grünsignal auf der Ampel geht es ab in die Röhre und je nach gewähltem Programm wird man von einer eher dunklen Stimmung, hektisch blinkenden LEDs oder ruhigem, hellem Licht begleitet. Gleichzeitig gilt es, die zehn in der Röhre verteilten Touchpoints zu erwischen. Die Punkte sind dabei so geschickt verteilt, dass es selbst beim rutschen im sitzen schwer ist, alle Touchpoints zu erwischen. Man hat nicht davor zurückgeschreckt, die grünen Leuchtelemente in den Rutschenhimmel, auf die gegenüberliegende Seite von Kurven oder in fast unmöglich erreichbare Winkel zu platzieren.

Bevor es mit Karacho über einen Mega-Drop ins Landebecken geht, schießt man noch durch einen Wasserfall und ein Glasröhren-Element. Im Auslauf bekommt man auf einer Zeitmesstafel dann nicht nur seine Rutschenzeit, sondern auch die Tagesbestzeit und die erwischten Touchpoints präsentiert. Eine tolle Rutsche mit enormem Suchtfaktor, klasse!

Die zweite Röhre ist eigentlich eine Tunnelrutsche und hört auf den Namen Sightseeing Slide. Die mit Plexiglas überdachte Rutsche bietet allerdings kaum einen spektakulären Ausblick, macht aber dank abwechslungsreichem Verlauf und einem ebenfalls integrierten Glasröhrenelement Spaß. Diese Rutsche ist etwas gemütlicher als die Silver Hole und wird durch LEDs illuminiert, welche dann vor allem bei Dämmerung zur Geltung kommen. Auch hier geht es nach der Glasröhre durch einen Wasserfall und mit einem gewaltigen Jump ins Landebecken. Und auch die Sightseeing Slide ist mit einer Zeitmessanlage ausgerüstet, was den Wiederholungswert steigert.

Eine ganz außergewöhnliche und derzeit in dieser Form einzigartige Rutsche ist die Crazy River Reifenrutsche. Dabei handelt es sich streng genommen um einen großen Lazy River mit langsamer Strömung und kleiner Actionpassage. Denn nach dem langen Anlaufstück wird man (vom Bademeister überwacht) mit ordentlich Schwung einen Hügel regelrecht hinauf geschossen, vollführt dann eine 180°-Kurve und landet dann wieder im Auslauf - welcher gleichzeitig der Einstieg in die Rutsche darstellt! Wenn gerade wenig Andrang ist, kann man so eine Runde nach der anderen drehen - kein Reifen schleppen, kein Treppen laufen - toll! Der Lazy River ist sicher nicht jedermanns Sache, hier wäre eine Abkürzung zur actionreichen und wirklich spaßigen Bergaufstrecke toll. Die Attraktion ist nicht ständig in Betrieb, die Zeiten sind direkt im Rutschenbereich ablesbar.

Abseits von Becken und Rutschen gibt es in der KärntenTherme als letztes Highlight den Wetterturm zu entdecken. Diese nicht geschlossene Kabine beherbergt eine Wetter-Simulationsanlage mit Platzregen, Gewittersturm, Eisregen und Nebel. Die Effekte können auf Knopfdruck ausgewählt werden und schon legt das gewünschte Wetter los. Eindrucksvoll ist dabei vor allem die Windsimulation, welche mit (warmen) Winden aus kräftigen Turbinen die Haare durcheinander wirbelt.