H2O Herford

Erneut besucht im November 2013
Nachdem die Black Hole Reifenrutsche bereits bei unserem Besuch im April 2013 in die Jahre gekommen schien, wurde uns mitgeteilt, dass hier etwas Neues und in Deutschland Einmaliges geplant wird, um die alte Röhre komplett zu ersetzen. Im November war es dann soweit und mit der Jungle Cone eröffnete eine Reifenrutsche mit Slide Cones der besonderen Art - komplett mit Theming, Licht- und Soundeffekten, als erste komplett thematisierte Reifenrutsche Deutschlands!
Unseren vollständigen Erlebnisbericht und ersten Erfahrungen mit der Jungle Cone könnt ihr in unserem großen Special zur Jungle Cone im H2O Herford nachlesen.

Besucht im April 2013
Ab ins H2O Herford! So lautet unsere Devise an einem lauschigen Dienstag Vormittag außerhalb der Ferienzeit. Entsprechend leer wars dann auch bei unserer Ankunft. Also gleich ab zur Kasse, Eintrittskarten besorgt und los gehts ins Sport- und Freizeitbad H2O Herford!
Die Umkleiden wirken schon recht betagt, erfüllen aber ihren Zweck und waren bei unserem Besuch sehr sauber, ebenso wie die Duschen mit dem angenehm warmen Wasser. Aber wir sind ja nicht zum Duschen gekommen, also weiter gehts in die große Schwimm- und Erlebnisbad-Halle. Hier steht man nun direkt vor dem 25 Meter langen Sportbecken, wo Schwimmer ungestört und vom Erlebnisbereich durch eine Glaswand getrennt ihre Bahnen ziehen können. Zusätzlich bietet das Sportbecken einen Sprungturm mit 3 Metern Höhe an der Längsseite des Beckens und ein Ein-Meter-Sprungbrett am Kopfende. Dort befinden sich auch noch Startblöcke für den sportlichen Sprung vom Beckenrand.

Wenn man um das Sportbecken herum und am Bademeister-Stützpunkt vorbei läuft kommt man in einen - an eine Dschungel-Lagune erinnernden - Kinder- und Nichtschwimmerbereich namens Tabokiri. In einem recht gemütlichen und unter Pflanzen zu findenden Becken gibt es einen Wasserfall sowie eine nett integrierte Breitrutsche des Herstellers SIHAG. Im vorderen Teil befindet sich ein Kinder- und Babyplanschbecken mit einem Piratenschiff, verschiedenen Wassertieren und einer Mini-Kinderrutsche. Die Rutsche erreicht man dabei über eine Hängebrücke, welche über das Lagunenbecken gespannt hin zum Kinderbereich und über die Rutsche direkt in das flache Kinderbecken führt.

Weiter gehts, zurück in die Schwimmhalle. Dort gibt es nämlich ein weiteres Nichtschwimmerbecken, welches allerdings keine besonderen Attraktionen bietet und daher eher in die Kategorie Langweilig fällt - als Lehrschwimmbecken und für Schwimmkurse aber sicher brauchbar und ausreichend.

Jetzt aber mal ab ins nasse Abenteuer und los zum eigentlichen Erlebnisteil der Schwimmhalle! Dort befindet sich nämlich ein großes Wellenbecken, ein heißer Whirlpool und die Möglichkeit, in ein weitläufiges Außenbecken-Areal zu gelangen.

Im Wellenbecken geht es - verglichen mit Referenzen wie dem Alpamare Pfäffikon oder dem Piratenmeer Büsum - recht gemütlich zu, die Wellen erreichen aber auch hier ganz brauchbare Höhen, um ein wenig Spaß zu haben. Ein verengter Brandungskanal bietet zusätzlich Abwechslung. Vorne im Wellenbecken befindet sich als Attraktion ein großer Wasserpilz.

Durch einen Durchschwimmkanal gelangt man in eine kleine Bucht, wo man einen Strömungskanal, eine Brodelbucht und Massageliegen vorfindet. Das Becken ist schön integriert und lädt abseits der Wellen zum Entspannen ein.

Der Außenbereich ist im H2O Herford unserer Meinung nach besonders gelungen. Dies fängt bereits beim ungewöhnlichen und alternativen Einstieg an: Man kann über eine kleine Rutsche direkt in den Durchschwimmkanal nach draußen rutschen. Sehr witzig und gelungen integriert, wenngleich die Rutschpartie bereits nach einem Meter und einem freien Fall von weiteren 50 Zentimetern wieder zu Ende ist.

Im großen Außenbecken kann man es sich dann mit Massageliegen, Bodensprudlern und Geysiren bei angenehm warmem Wasser gut gehen lassen. Und bei schönem Wetter lädt eine Liegewiese zum Verweilen ein.

Und sogar an die Sportler wurde gedacht. Diese finden ein Freiluft-Sportbecken vor, welches ganzjährig genutzt werden kann und so auch im Winter den Sport unter freiem Himmel ermöglicht.

Überwacht wird das ganze von einem zentralen Bademeisterhäuschen, in welchem sich außerdem ein Kneipp-Tretbecken befindet. An dieser Stelle möchte ich auch mal die lobenswerte Aufsicht erwähnen. An jeder Ecke vom Bad war stets ein Bademeister in Reichweite und hatte das Geschehen im Blick, auch im Außenbereich, wo man Aufsichtspersonal sonst eher selten antrifft.
Jetzt aber auf zum eigentlichen Highlight des Freizeit- und Erlebnisbades H2O in Herford: Die Rutschen! Bereits weithin sichtbar und von jedem Winkel des Bades zu erblicken sind die beiden Röhrenrutschen. Der Rutschenturm befindet sich mitten in der Halle zwischen Sportbecken und Lehrschwimmbecken und geht hoch hinaus bis fast unter die Hallendecke.

Die 120 Meter lange Black Hole Reifenrutsche (Reifen gibts gleich beim Aufstieg zu den Rutschen) startet mit einer langen und gemächlichen Gerade, um dann beim Verlassen des Hallendaches in mehreren Kurven recht rasant zu werden. Man wird an einigen Stellen schön hochgeschaukelt und kann gut Geschwindigkeit aufbauen. Im Landebecken erfolgt dann der sanfte Auslauf. Die Rutsche bietet ein paar Lichteffekte, ist aber ansonsten nicht sonderlich spektakulär. Ohne Reifen macht die Röhre auch Spaß, hier merkt man dann aber deutlich die Übergänge und kommt auch nicht auf so hohe Geschwindigkeiten wie mit einem Reifen. Den Start in die blaue Röhre regelt eine Ampel. im Auslaufbecken gibt es außerdem eine Zeitmessanlage, um sich so mit anderen im direkten Vergleich messen zu können.

Weitaus spektakulärer geht es auf der 70 Meter langen grünen Turboröhre zu. Diese startet gleich von Beginn an mit einer langen Geraden, welche allerdings wesentlich steiler zur Sache geht, als dies bei der Reifenrutsche der Fall ist. Nach dem Verlassen der Halle durch die Röhre macht die Rutsche einen scharfen Knick nach links und man wird ordentlich in die Röhre gedrückt, bevor man dann mit Getöse im tiefen Wasser des Landebeckens aufschlägt.

Der Einstieg in die Turboröhre ist gleich doppelt gesichert: Zuerst muss man durch ein Drehkreuz, anschließend regelt eine Ampelanlage den Start. Auch diese Riesenrutsche bietet eine Zeitmessanlage, allerdings funktioniert diese recht ungewöhnlich. Beim Start wird der Timer gestartet, im Auslauf allerdings erst gestoppt, sobald man das Landebecken verlässt, denn dort befindet sich die Lichtschranke. So muss man nach der schon anstrengenden Rutschpartie noch gleich einen kurzen Sprint zum Ausgang einlegen, um eine bessere Zeit zu ergattern.

Ob man die Lichtschranke auch durch hochspritzendes Wasser auslösen kann ist uns nicht bekannt, auch nach mehreren solchen Versuchen ist es uns zumindest nicht gelungen. Allerdings deuten die angezeigten Rekordzeiten darauf hin, dass hier gemogelt werden kann.
Die Nähte der Turborutsche sind übrigens auch spürbar, nach einigen Runden kann einem der Rücken schonmal schmerzen und auch blaue Flecken im Bereich der Schulterblätter aufweisen. Aber das sollte einen wahren Rutschfan natürlich nicht abschrecken, dafür ist die Turborutsche viel zu gut.

Nach der Rutschpartie möchte man natürlich auch mal etwas Essen und Trinken. Hier bietet das H2O einen großen Gastrobereich mit einer reichhaltigen Auswahl an Speisen und Getränken. Auf dem Weg dorthin sind wir noch an einem hübsch gestalteten Kinderbereich vorbei gekommen, wo verschiedene Wasserfiguren und eine kleine Rutsche auf die Rutschfans von morgen warten.

Das klassische Schwimmbadessen in Form von Currywurst mit Pommes war recht lecker und preislich angemessen. Leider war die Bedienung alles andere als freundlich. Das fing bei der unfreundlichen Begrüßung und der anschließend langen Wartezeit an (es waren sonst keine Gäste zu bedienen!), ging beim Bezahlen mit unverschämt frechem Ton bei der Frage, ob Ketchup oder Mayo gewünscht ist, weiter und gipfelte dann in Gestöhne beim Abgang in die nun wohlverdiente Pause.