Freizeitzentrum Hains Freital
besucht im November 2015Erlebnisbericht vom 26. November 2015
Bereits seit den 60er Jahren gibt es im Süden von Freital ein Sportbad mit eher langweiligem 25-Meter-Becken. An das Sportbad wurde 1998 das Freizeitzentrum "Hains" Freital mit Bowling-Bahnen, Saunalandschaft, Badminton, Tennis und Beachvolleyball aufgebaut. Dazu gesellt sich regelmäßig im Winter eine große überdachte Outdoor-Eisbahn mit über 2.200qm Schlittschuh-Spaß.
Das Sportbad wurde lange Zeit stiefmütterlich behandelt, Mitte 2013 entschied man sich dann endlich dazu, die Anlage um einen Spaß- und Erlebnisbereich zu erweitern. Der erste Spatenstich war im September 2014 und ein erster Teil des Bades wurde am 17. Oktober 2015 eröffnet. Die Highlights - zwei Riesenrutschen von Klarer - wurden am 20. November 2015 eingeweiht.
Seither lockt das Bad nach der 3,5 Millionen schweren Investition Badegäste aus nah und fern. Die Anreise ist denkbar einfach, denn von der Autobahn A4 bzw. A17 sind es nur ein paar Kilometer bis zum Freizeitzentrum. Die Freizeitstätte ist innerorts super ausgeschildert, Wegfindung bis zum kostenfreien Parkplatz sollte also kein Problem sein. Einfach haben es auch Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln. Fernreisende gelangen vom Dresdner Hauptbahnhof mit Bus und Bahn bis direkt vor das Bad. Eine eigene Bushaltestelle gewährleistet auch hier, dass man das Freizeitzentrum nicht verfehlt.
Im Eingangsbereich herrscht eine eher nüchterne Atmosphäre. Rechts gibt es eine gemütliche Sitzecke mit Tisch und Stühlen. Links informieren mehrere Tafeln über aktuell angebotene Aktivitäten, Öffnungszeiten und Eintrittspreise zu den jeweiligen Bereichen des Freizeitzentrums Hains in Freital. Wer möchte, kann sich am Bistro gerade aus einen Snack gönnen und schon mal einen Blick auf die Beckenlandschaft werfen. Am Kassentresen des Freizeitzentrums Hains wird man freundlich in Empfang genommen und bekommt bei Bedarf auch die Möglichkeiten der Einrichtung erklärt. Nach dem Bezahlen bekommt man eine Eintrittskarte inklusive Barcode, diese wird erst beim Verlassen des Bades benötigt.
Durch ein Drehkreuz gelangt man ins Bad, wobei hier keine Verifizierung des Eintritts erfolgt. Wer nun auf die Idee kommt, einfach so ins Bad zu gelangen wird spätestens beim Verlassen des Bades enttäuscht. Dort muss man seine Eintrittskarte mit dem Barcode voran in ein Lesegerät stecken und kann erst bei Bestätigung das Bad verlassen.
Direkt hinter dem Drehkreuz warten die Umkleiden auf den Badbesucher. Wie in vielen ostdeutschen Bundesländern müssen auch im Freizeitzentrum Hains die Straßenschuhe vor den Umkleiden ausgezogen werden. Erst dann darf man die nach Geschlecht getrennten Sammelumkleiden betreten. Die Schuhe finden dabei Platz auf einem Regal an der Außenseite der Umkleideräume, können natürlich auch mitgenommen und in einen Kleiderspind eingeschlossen werden. In den Sammelumkleiden stehen zahlreiche Bänke zur Verfügung, um sich gemeinsam mit anderen Badegästen umzuziehen. Für die Schließfächer wird praktischerweise kein Pfand benötigt. Hier genügt die Eintrittskarte, welche in einen Schlitz auf der Innenseite der Schranktür geschoben wird. Anschließend kann mit dem nummerierten Schlüssel am Schrank der Spind verschlossen werden. Durch die sauberen und zweckmäßigen Duschen geht es nun weiter in die Schwimmhalle.
Hier steht man nun zuerst am Sportbecken des "alten" Bereiches. Von alt kann aber keine Rede sein, denn im Zuge der Sanierung wurde auch hier geputzt und gewienert, sodass alles wie aus einem Guss wirkt. Dass das Bad vormals an den Säulen in der Hallenmitte endete ist kaum zu erkennen.
Das Sportbecken unterteilt sich auf seinen 25 Metern Länge in einen Nichtschwimmer- und einen Schwimmerbereich. Die beiden Beckenhälften sind nur am Rand durch Schilder kenntlich gemacht und im Becken entsprechend an der sich schlagartig ändernden Wassertiefe zu erkennen. Ein seitlicher Beckeneinstieg, alternativ geht es über einen der Startblöcke oder über Beckenleitern ins 28°C warme Wasser.
Rechts neben dem Sportbecken befindet sich das gemütliche Warmbecken. Hier kann man bei angenehmen 32°C Wassertemperatur entspannen, in der Brodelbucht whirlen oder auf Whirlliegen relaxen. Ein ganzseitiger Beckeneinstieg führt ins Wasser, für Kids steht eine rote Mini-Kinderrutsche zur Verfügung. Vor allem in den Abendstunden kommt die Unterwasserbeleuchtung gut zur Geltung.
Rechts neben dem Warmbecken kann man sich einen kleinen Snack, ein Eis oder einen Kaffee am badeigenen Bistro gönnen. auf gemütlichen Stühlen lässt es sich aushalten, alternativ kann man auf der großen Empore oberhalb des breiten Steges zwischen Sport- und Warmbecken dinieren.
Hinter einer Säulenreihe verbirgt sich der komplett neue und erst seit Oktober 2015 verfügbare Erlebnisbereich des Schwimmbades im Freizeitzentrum Hains in Freital. Links gibt es mit dem Mehrzweckbecken einen neuen Edelstahl-Pool, welcher sowohl Schwimmern als auch Nichtschwimmern als Anlaufpunkt dient. Schwimmer können sich auf zwei 20 Meter langen Bahnen austoben während Nichtschwimmer direkt daneben im Strömungskanal treiben. Eine Kinderrutsche vom Typ Otilie führt in einen separat abgegrenzten Bereich des Beckens. Eine Brodelbucht rundet das gelungene Wasserangebot bei 29°C Wassertemperatur ab.
Klares Highlight des Anbaus ist das große Abenteuer-Kleinkinderbecken, welches bereits von Weitem mit Spritzfiguren, einem Mini-Kippeimer und einer in Kanalform gestalteten Beckenlandschaft auf sich aufmerksam macht. Die bunte Wasserwelt mit zahlreichen Figuren verfügt über eine Wasser-Höhle mit innen angebrachten LED-Effekten, einen Mini-Kippeimer, eine wasserspeiende Schlange und eine Kinderrutsche. Und natürlich darf ein fröhlich dreinschauender Pinguin nicht fehlen. Dieser ist dem Maskottchen des Freizeitzentrums Hains nachempfunden und extra für den Kinderbereich des Erlebnisbades angefertigt worden.
Mit dem Anbau kam nicht nur eine neue Beckenlandschaft zum bestehenden Bad im Freizeitzentrum Hains hinzu. Auch zwei Riesenrutschen von Klarer waren von Anfang an fester Bestandteil in der Konzeption des neuen Erlebnis-Bereiches. Klarer konnte sich hier scheinbar austoben und präsentiert gleich zwei Neuheiten, die es so in noch keinem anderen Bad gibt.
Der Rutschenturm ist links an die Halle angebaut und verfügt über ein breites Treppenhaus, welches durch eine pro Stockwerk wechselnde Farbgestaltung und dynamische Formen auch optisch überzeugt. Oben aus einer Höhe von 12,24 Metern startet die schlicht Cone Slide getaufte Reifenrutsche. Gerutscht werden kann sowohl in Einer- als auch in Doppelreifen. Die Röhre ist durchgängig oval und entspricht der herkömmlichen Magic Tube Reifenrutsche von Klarer.
Los geht es mit einem flotten Abschnitt mit farbwechselnder Beleuchtung und Schachbrett-Muster auf der Innenseite der insgesamt 142 Meter langen Rutsche. Durch eine Verzerrung am linken Rand hat man den Eindruck, auf ein schwarzes Loch zuzurutschen. In Wahrheit geht es aber mit einem leichten Rechtsknick und einer darauf folgenden scharfen Rechtskurve in den Cone. Dieser ist ebenfalls mit Farbwechsel-LEDs ausgestattet und verfügt am Übergang zur Röhre eigentlich über einen Wasserfall. Dieser war bei unserem Besuch nicht in Betrieb, aus den Ritzen tröpfelte es nur leicht vor sich hin.
Nach dem Cone, in welchem man ordentlich hin und her schaukelt, folgt eine kurvige Abfahrt. Unter anderem durchquert man ein gerades Röhrenstück mit spiralförmig eingelassenen LED-Lauflichtern. Dadurch hat man den Eindruck, mitten durch einen Kanonenlauf zu rutschen. Durch die spiralförmige Anordnung wird das Geschwindigkeitsgefühl zudem verstärkt.
Nach einer weiteren rasanten Kurvenpartie folgt nun das Highlight: der erste Infinity Jump in einer Reifenrutsche! Man rutscht dabei auf eine scheinbar endlose Röhre zu. Dabei ist das vermeintliche Röhrenstück mit einem LED-Bildschirm ausgestattet, auf dem unterschiedliche, meist abstrakte Animationen laufen. Kurz vor dem Erreichen des Displays geht es mit einem steilen Drop nach unten und nach einer weiteren Linkskurve und einer Geraden mit Daylight-Ringen in den Flachwasser-Auslauf.
Die zweite Rutsche im Freizeitzentrum Hains in Freital ist die Magic Twice genannte Wettkampf-Rutsche mit zwei gänzlich parallel verlaufenden Bahnen. Dabei verlaufen die Bahnen direkt nebeneinander und sind nur durch eine Plexiglas-Scheibe voneinander getrennt. Die Plexiglasscheibe ist zudem nicht komplett bis zur Rutschendecke hochgezogen sondern ermöglicht das Überschwappen von Wasser sowie den Sichtkontakt zu seinem Kontrahenten.
Folgerichtig verfügt die 113,80 Meter lange Magic Twice über eine parallel schaltende Rutschenanlage, welche bei unserem Besuch noch zeitgesteuert war. Später soll hier ein Sensor für mehr Sicherheit sorgen und die Rutsche erst freigeben, wenn die Vorausrutschenden im Auslauf angekommen sind. Bei Grün geht es mit ordentlich Schwung in die Rinne. Dabei gestaltet sich der Start richtig flott, denn ein steiler Drop beschleunigt die Rutscher noch vor der ersten Kurve auf eine ordentliche Geschwindigkeit. Mit Karacho geht es also durch die Riesenrutsche, während man immer Angesicht in Angesicht mit seinem Mitstreiter rutscht. In Kurven ist sogar das überschwappende Wasser zu spüren - Rutschen-Wettkampf hautnah!
Eigentlich war die gesamte Rutsche in dieser Form ausgeführt, aufgrund des extrem schnellen Verlaufs wurde aber aus Sicherheitsgründen das letzte Drittel der zwei Bahnen mit einer bis nach oben reichenden Plexiglas-Trennwand versehen, um versehentliche Überschwünge in die gegnerische Bahn zu verhindern. Spätestens im Auslauf begegnet man dann seinem Gegner nach einer extrem rasanten Rutschpartie.
Neben dem beachtlich flotten Verlauf zeichnet sich die Rutsche durch die installierte Leucht- und Effekttechnik aus. Ganzflächig farbwechselnde LED-Beleuchtung wechselt sich hier mit bahnübergreifenden und ebenfalls effektvollen Lauflicht-Ringen ab. Dazu kommt ein Abschnitt mit nur spärlicher Beleuchtung und einem extremen Drop, welcher die Rutscher abermals beschleunigt und den Adrenalin-Pegel so pausenlos hoch hält.
Die Rutschen sind der Wahnsinn, je nach Rutschhaltung ist die Magic Twice dann sogar Kinder- und Familientauglich und kann auch im Sitzen für ordentlich Rutschenspaß sorgen. Aktuell fehlt noch die Zeitmessanlage, diese wird aber in Kürze nachgerüstet. Selbiges gilt für die Dekoration mit Pflanzen in der Schwimmhalle sowie die Beseitigung des Baustellen-Looks beim Blick aus den großen Fensterflächen. Mit reichlich positiven Eindrücken verlassen wir nun das Bad im Freizeitzentrum Hains Freital. Danke für den schönen Tag!
Fazit
Das Freizeitzentrum Hains in Freital war ein vorher unbekanntes Sport- und Freizeitbad unter vielen. Nach dem Umbau avanciert das Erlebnisbad zum absoluten Geheimtipp in der Region rund um Dresden - mehr Rutschen-Action wird in keinem Bad in der Nähe geboten. Die beiden Neuheiten von Klarer strotzen nur so vor Innovationen, vor allem die Leucht- und Effekt-Technik ist absolut gelungen und muss unbedingt live erlebt werden. Auch die Beckenlandschaft kann sich sehen lassen und wird vor allem Familien mit Kindern voll und ganz überzeugen. Die kleinen Wasserratten können sich im Abenteuer-Kinderbecken nach Herzenslust austoben und auf Entdeckungstour gehen, während Eltern auf einer der zahlreichen Liegen liegend ihren Nachwuchs beaufsichtigen. Das Multifunktionsbecken ist eine gelungene Kombination aus Schwimmer- und Freizeitbecken und bietet auch hier für Kinder eine kleine Rutschgelegenheit. Der "alte" Hallenteil ist für Sportler interessant oder für Leute, die sich gerne in wohlig warmes Wasser zurückziehen. Wer mag, kann sich dann noch einen Snack am Bistro genehmigen und so einen gelungenen Tag im Freizeitzentrum Hains in Freital genießen. Wir können das Bad nur wärmstens empfehlen und für Rutschenfans lohnt sich sogar eine weite Anreise.
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