Freibad Ilmenau
besucht im August 2016Erlebnisbericht vom 14. September 2016
Ilmenau am Nordrand des Thüringer Waldes ist vor allem als Universitätsstadt und für den Wirtschaftszweig des Maschinenbaus bekannt. Auch Rutschenfans sollten sich die elfgrößte Stadt Thüringens etwa 30 Kilometer südwestlich von Erfurt auf der Landkarte markieren, denn im Freibad Ilmenau gibt es drei Röhrenrutschen und eine offene Riesenrutsche. Ilmenau liegt verkehrsgünstig an der Autobahn A72. Das Freibad ist innerstädtisch gut ausgeschildert, sodass man auch ohne Navi schnell ins Schwimmbad am westlichen Stadtrand in ruhiger Lage findet. Direkt am Schwimmbad gibt es einige Parkplätze an der links und rechts von hohen Bäumen gesäumten Straße.
Der Haupteingang ist von dort nur wenige Meter zu Fuß entfernt. An schlecht besuchten Tagen oder bei eher schlechtem Wetter ist die Kasse geschlossen und man kann den Eintritt direkt beim Schwimmmeister bezahlen - so auch bei unserem Besuch, also ab zum Seiteneingang und rein ins Badevergnügen.
Es gibt sowohl Umkleiden in der Wärmehalle hinter dem Haupteingang als auch einen großen Umkleideraum im Nebengebäude. Egal für welche Variante man sich entscheidet, Platz hat man überall genug, um sich bequem umzuziehen. Seine Klamotten kann man anschließend in einem der Spinde verstauen, Euro-Münze als Pfand in den Schließautomaten und abschließen.
Die Duschen waren bei unserem Besuch sowohl in der Wärmehalle als auch im Nebengebäude sauber und gepflegt. An jedem Duschplatz gibt es warmes Wasser. Die Wassertemperatur ist vorgegeben, diese lässt sich somit nicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Duschgel und Shampoo kann man auf einer kleinen Ablage abstellen. Jeweils zwei Duschplätze teilen sich ein solches Brettchen.
Die Freibad-Anlage in Ilmenau ist recht weitläufig und es gibt sowohl sonnige als auch viele schattige Plätze unter Bäumen. Die großzügig dimensionierte und durchweg gepflegte Liegewiese dient nicht nur als Liegeplatz. Auf dem saftigen Grün gibt es auch einen Kinderspielplatz, auf dem sich Kids außerhalb des Wassers austoben können. Ein Beachvolleyball-Feld gibt es ebenso wie Tischtennis-Platten, für Unterhaltung abseits der Becken ist also gesorgt.
Den perfekten Start ins Wasser bei jeder Witterung bietet die Wärmehalle mit dem Durchschwimmkanal ins Sportbecken. Als Frühschwimmer wird man diesen Vorteil zu nutzen wissen, denn man spart sich den Weg durch die morgendliche Kälte. Im Sportbecken kann man auf 25 Meter langen Schwimmbahnen schwimmen. An jeder der fünf Bahnen gibt es Startblöcke für den sportlichen Sprung ins Wasser.
Neben Bahnenschwimmern werden auch Springer an der Sprungbucht bedient. Die Sprunganlage besteht aus einem 1-Meter-Sprungbrett, einem 3-Meter-Sprungbrett und einer 5-Meter-Sprungplattform. Zu guter Letzt gibt es im multifunktionalen Sportbecken einen Nichtschwimmerbereich mit flacherem Wasser.
Das zweite große Becken im Freibad Ilmenau ist das Erlebnisbecken. Im flachen und kindgerechten Einstieg befindet sich der Neptun-Rutschberg mit zwei Rutschen. Kinder können dem König der Unterwasserwelt den Arm oder die Zunge hinab rutschen. Dabei ist vor allem die offene Rutsche an der linken Seite des Rutschenbergs recht flott. Eltern können dank der niedrigen Starthöhe ihren Nachwuchs problemlos an die Hand nehmen und so bei den ersten Rutschpartien begleiten.
Auf der riesigen Wasserfläche des Erlebnisbeckens gibt es natürlich noch mehr zu entdecken. Ein großer Wasserpilz lädt zu einer erfrischenden Dusche ein, eine Wasserkanone sorgt für mehr oder minder sanfte Nackenmassagen. Das Becken ist über mehrere Treppeneinstiege von fast jeder Seite aus zugänglich.
Drittes Becken und eher etwas für die kleinen Badegäste im Freibad Ilmenau ist das Kinderbecken. Die Wasserlandschaft besteht aus zwei Edelstahl-Pools, die über eine Mini-Breitrutsche miteinander verbunden sind. Ein weiteres Spielelement ist der Bachlauf zwischen den beiden Becken. Hier kann mit schwimmfähigen Spielzeugen gespielt und experimentiert werden. Ein Wasserpilz rundet den gelungenen Kinderbereich mit direkt daneben liegendem Spielplatz ab.
Für Rutschenspaß im Freibad Ilmenau sorgen vier Riesenrutschen. Die am separaten Rutschenturm untergebrachte offene Riesenrutsche startet aus 7,30 Metern Höhe und ist 73 Meter lang. Los geht es mit einer 360°-Helix. Danach folgt ein schlangenförmiger Verlauf mit scharfen und schaukeligen Kurven. Per Sofa-Auslauf geht es am Ende ins Erlebnisbecken.
Die drei anderen Riesenrutschen am Erlebnisbecken sind kaum zu übersehen. Die ineinander verknoteten Röhrenrutschen starten alle aus 2,75 Metern Höhe, sind aber unterschiedlich lang. Die Rutschen vom eher unbekannten Hersteller Rinn stammen aus dem Jahr 1997 und sind nach ihrem Schwierigkeitsgrad Leicht, Mittel und Schwer benannt.
Die grüne Röhrenrutsche mit dem Schwierigkeitsgrad “leicht” startet rechts. Gestartet wird von einem Podest, wodurch man bereits am Start ein wenig Schwung erhält. Die 15,75 Meter lange Röhre verläuft gleichmäßig. Die Geschwindigkeit ist dem angegebenen Schwierigkeitsgrad angemessen.
Die in der Mitte startende Röhrenrutsche mittel ist mit 21,75 Metern Länge zwar deutlich länger als die grüne Einsteigerrutsche, macht aber dank ihres flotten Layouts mehr Spaß. Die Röhre ist zum großen Teil dunkel, nur an einigen Stellen dringt das Tageslicht durch die blaue Lackierung.
Die grüne Röhrenrutsche ganz rechts trägt den Titel “schwer”, wobei dieser Schwierigkeitsgrad ein wenig übertrieben scheint. Dennoch macht die 16,90 Meter lange und durchweg flotte Rutsche Spaß. Die Schwierigkeit liegt darin, möglichst wenig Geschwindigkeit bei den extrem engen Kurven zu verlieren, um am Schluss mit Karacho ins Erlebnisbecken zu schießen.
Am Nebengebäude des Freibades Ilmenau gibt es einen Freibad-Kiosk mit einer bunten Auswahl an lokalen und überregionalen Spezialitäten, zu denen auch Klassiker wie Currywurst mit Pommes zählen. Eis am Stiel versteht sich fast schon von selbst, leckeren Kaffee und kalte Getränke gibt es ebenfalls. Besonderheiten sind kleine Sandwiches, die man perfekt auf der Sonnenterrasse snacken und dabei dem Treiben am Sprungturm und im Erlebnisbecken zuschauen kann.
Leider wird das Angebot abhängig von den Besucherzahlen variiert, sodass an schlecht besuchten Tagen eher aufwändige Gerichte nicht zur Verfügung stehen, da es sich laut Betreiber nicht lohnt, deswegen alle Gerätschaften in Betrieb zu nehmen. Auch der Besitzer könnte an seiner Freundlichkeit arbeiten, wirklich willkommen fühlt man sich als Gast bei ihm nicht. Diesen Fehler kann man dem restlichen Personal zum Glück nicht anrechnen, denn hier wurden wir überaus freundlich bedient.
Fazit
Vier Rutschen im Freibad findet man selten - und dann noch solche Raritäten! Die drei Röhrenrutschen sind zwar nicht lang, machen aber ordentlich Laune, vor allem wenn man weiß wie man sie rutschen muss. Die drei verschiedenen Schwierigkeitsgrade sind nett, auch wenn selbst “schwer” auch für Kinder zu meistern ist. Die offene Riesenrutsche ist ebenfalls gelungen, vor allem am Ende schaukelt man schön nach oben und rast am Schluss ins Erlebnisbecken.
Die Wasserlandschaft kann sich sehen lassen, hier wird viel Platz mit einigen Attraktionen geboten. Hier überzeugt der Rutschenberg für Kinder im Erlebnisbecken, sodass Kids nicht nur am Kinderbecken ihren Spaß haben sondern auch im flachen Bereich des Erlebnisbeckens erste Rutscherfahrungen sammeln können. Die Wärmehalle, die sauberen Umkleiden und die Warmwasserduschen komplettieren den durchweg positiven Eindruck vom Bad.
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