Badepark Haßloch
besucht im Oktober 2014Erlebnisbericht vom 27. Januar 2016
Die Stadt Haßloch ist bei Freizeitpark-Fans weltweit für den Holiday Park bekannt aber auch Erlebnisbad-Fans finden in der 20.000-Einwohner-Gemeinde einen kleinen aber netten Zeitvertreib. Die Gemeindewerke der Stadt im Landkreis Bad Dürkheim betreiben mit dem Badepark Haßloch seit 1990 ein Freizeit- und Erlebnisbad für die ganze Familie, Sauna und Freibad inklusive. Das Schwimmbad befindet sich im südlichen Teil des Stadtgebietes gegenüber des Industriegebietes Süd. Haßloch verfügt über eine gute Autobahn-Anbindung und ist ohne Umwege über die Autobahn A65 zu erreichen. Die A65 kreuzt sich im Süden mit der A5, im Norden mit der A6 - die Anreise aus jeder Himmelsrichtung ist also gleichermaßen einfach. Direkt am Schwimmbad stehen zahlreiche kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel profitieren von einer eigenen Bushaltestelle und können so ohne Umwege direkt ins Badevergnügen starten.
Der Haupteingang wird von einem roten Bogen überspannt und auch die Fenster- und Türrahmen sind komplett in rot gehalten. Während die Farbe am Haupteingang kräftig strahlt wirkt der Lack an den anderen Stellen bereits verblasst und in die Jahre gekommen. Im Eingangsbereich ist vom Alter des mittlerweile über 25 Jahre alten Bades nichts zu spüren. Links befinden sich öffentliche Toiletten, die noch vor dem Besuch im Schwimmbad genutzt werden können und so all denjenigen entgegen kommen, die gerade eine lange Anreise hinter sich haben und sich erst einmal erleichtern müssen. Vom Haupteingang geradeaus geht es ins Schwmmbad-Bistro Neptun. Das auch vom Schwimmbad aus zugängliche Restaurant bietet herkömmliche Schwimmbad-Kost, Salate, Kaffee und kalte Getränke.
Rechts neben dem Zugang zum Bistro wartet das Personal an der Schwimmbad-Kasse auf die Besucher. Nach der Auswahl des passenden Tarifes und der Bezahlung geht es per Barcode-Scan der Eintrittskarte durch die Drehkreuzanlage weiter zum Umkleidebereich des Badeparks Haßloch.
Die Umkleiden im Badepark Haßloch sind alle durchgängig nummeriert, eine nähere Bedeutung konnten wir aber nicht feststellen. Die weißen Umkleidekabinen sind schon etwas älter und relativ eng bemessen. Der Platz reicht aber natürlich aus, um sich aus den Straßenklamotten in die Badekleidung zu begeben. Bei den Kleiderspinden gibt es sowohl ältere Modelle aus Metall als auch neuere Modelle mit blauer GFK-Laminierung. Die ca. zwei Meter hohen Schließfächer sind zwar schmal, bieten aber dank ihrer Höhe ausreichend Platz, um nicht benötigte Utensilien wie Schwimmtasche, Handtücher und Straßenkleidung zu verstauen. Zum Verschließen wird Pfand in Form einer Ein-Euro-Münze benötigt.
Die Duschen dienen gleichzeitig als Durchgang zum Schwimmbereich und sind natürlich nach Geschlechtern getrennt. Die Wassertemperatur lässt sich an den einzelnen Duschplätzen an die eigenen Bedürfnisse einstellen. Zwischen den Duschplätzen gibt es kleine Metallablagen für Duschgel und Shampoo. Handtücher finden an einem der Kleiderhaken ihren Platz.
In der Schwimmhalle ist deutlich der 90er-Jahre-Stil des Schwimmbades zu erkennen. rechteckige, beigene Fliesen bilden den Bodenbelag, rosa- und türkisfarbene Fliesen bilden den Beckenrand und ein türkisfarbener Wintergarten-Gang erinnert an die 90er Jahre. Die Decke steigt pavillonförmig an und wird dabei von dunkelbraunen Holzbalken getragen. Trotz der angestaubten Optik ist alles sauber und gepflegt, abgeplatzte Farbe oder defekte Fliesen sieht man nirgends.
Das Sportbecken mit seinen vier 25 Meter langen Schwimmbahnen dient auch gleichzeitig als Freizeit- und Erlebnisbecken. Zwei Startblöcke ermöglichen den sportlichen Sprung ins Wasser, eine Sprunganlage gibt es nicht. Lustig sind die zwei über dem Becken hängenden Basketball-Körbe, die jede Menge Spaß versprechen, wenn man einen Wasserball zur Hand hat. Generell deuten die vielen Schwimm-Utensilien, welche am Geländer der Ruhe-Terrasse oberhalb des Beckens hängen, auf jede Menge Wasser-Action an Spielemittagen und während Events hin.
Seitlich ist eine breite und relativ steile Fliesenrutsche ins Sportbecken integriert. Die Rutsche macht durchaus Spaß, im Landebereich landet man nicht wie bei vielen Breitrutschen parallel zur Wasseroberfläche sondern geht erst einmal auf Tauchstation. Für Nichtschwimmer ist die Rutsche daher nur bedingt geeignet.
Eine Ebene höher, oberhalb des Sportbeckens und mit selbigem per Fliesenschräge verbunden befindet sich das Abenteuerbecken. Das nett gestaltete Becken überzeugt durch eine tropisch gestaltete Felsenlandschaft inklusive Höhle und darunter durchführendem Strömungskanal. Ein Hangelnetz ergänzt den Wasserspaß, die Unterwasserbeleuchtung sorgt für ein stimmungsvolles Ambiente.
Drittes Becken in der Erlebnis-Schwimmhalle ist das Kinderbecken. Hier können sich Kids auf einem Piratenschiff austoben, mit einer Wasserschraube spielen und auf der Kinderrutsche erste Rutscherfahrungen sammeln.
Hinter der Breitrutsche am Sportbecken führt eine Treppe hoch zur Ruhe-Galerie. Hier kann man auf zahlreichen Liegen entspannen und die Ruhe abseits des Trubels in den Becken genießen. Spezielle Lamellen an der Decke verhindern, dass der Lärm der Beckenlandschaft nach oben hallt, was zusätzlich für eine gemütliche Amosphäre auf der Terrasse sorgt. Wer genug vom Ruhen hat, kann sich auch am Kicker-Tisch behaupten und so kleine Tischfußball-Duelle austragen.
Die Galerie dient aber nicht nur zum Ausruhen, von hier oben startet auch dir quer durch die Halle verlaufende Riesenrutsche. Der Rutschenhersteller ist uns nicht bekannt, wir vermuten allerdings, dass es sich um eine Roigk-Rutsche handelt. Der Rutschen-Durchmesser ist dabei deutlich schmäler als bei herkömmlichen offenen Riesenrutschen. Dadurch wird man vor allem in den Kurven wie auf Schienen durch die Bahn gezogen - ein ganz neues Rutschgefühl!
Die 45 Meter lange Riesenrutsche hat es definitiv in sich. Während unseres ersten Besuches 2009 war die Bahn noch komplett blau und die Fugen waren deutlich spürbar. Dieses mal war davon nichts zu spüren, die türkisfarbene Rutsche geht jetzt richtig ab und hat defintiv ihr Kinderrutschen-Image von damals abgelegt! Das Spaßgerät startet mit einer langen und eher gemütlichen 180°-Rechtskurve. Anschließend folgt eine Gerade, auf der man ordentlich Geschwindigkeit aufbaut. Jetzt kommt das Highlight: eine extrem harte Rechtskurve zieht den Rutscher durch ein Tunnelelement, anschließend folgt ein ebenso ruppiger Umschwung nach links. Hier schaukelt man extrem auf, in dem Tunnel-Teilstück kann es sogar vorkommen, dass man sich überschlägt. Über eine langgezogene und flotte Linkskurve geht es anschließend per Plumpsauslauf in eine kleine Einbuchtung am Sportbecken.
Während in der Schwimmhalle Action angesagt ist, geht es im restlichen Teil des Bades eher gemütlich zur Sache. Über einen langen gläsernen Gang gelangt man zum Erholungsbereich des Badeparks Haßloch. Hier kann man im ganzjährig nutzbaren Außenbecken entspannen, im Sommer steht von hier aus auch der Weg ins Freibad offen. Im warmen Wasser des Außenbeckens lässt es sich eine ganze Zeit lang aushalten, für Wellness sorgen zusätzlich die Sprudelliegen im Becken.
Im Innenbereich kann man die Entspannung im großen Dampfbad des Badeparks Haßloch fortführen. Der große Raum bietet Platz für etliche Personen, ein Sternenhimmel sorgt für eine gemütliche Atmosphäre, während man im Dampf badet und bei über 40°C Raumtemperatur ins Schwitzen kommt.
Rund um das Dampfbad erstreckt sich ein Whirlpool. Dank der ungewöhnlichen Form des Beckens gibt es jede Menge Platz auf der umlaufenden Whirl-Sitzbank. Dadurch, dass man nur Seite an Seite sitzt, kommt man sich mit den Füßen mit anderen Badegästen auch nicht ins Gehege. Die Wassertemperatur ist ideal, um hier auch eine längere Zeit dem Geblubber beizuwohnen.
Im Sommer dreht der Badepark Haßloch zur Höchstform auf und bietet auf einem großen Gelände eine weitläufige Liegewiese mit Beachvolleyball, Tischtennis-Platten und zahlreichen schattigen Plätzen unter hohen Bäumen. Die Beckenlandschaft setzt sich aus einem Sportbecken mit acht Bahnen auf 25 Metern Länge und einem großen Nichtschwimmerbecken zusammen. In das Freizeitbecken mündet seitlich eine blaue Breit-Wellenrutsche.
Das Freibad verfügt über einen separaten Eingang direkt in der Nähe zum Parkplatz. Die Anlage kann aber auch ganz normal vom Hallenbad aus betreten werden. Dadurch, dass das Freibad direkt mit genutzt werden kann, fallen auch keine separaten Gebühren für das Freiluft-Vergnügen an. Bei den günstigen Eintrittspreisen lässt es sich so auch verschmerzen, dass es keinen eigenen Freibad-Tarif gibt, der das Hallenbad in der Nutzung ausklammert.
Fazit
Seit unserem Besuch 2009 hat sich nicht viel im Badepark Haßloch getan. Das, was geändert wurde, ist aber definitiv gelungen. Während wir damals die offene Riesenrutsche noch als viel zu enge Kinderrutsche abgestempelt haben und kein Rutschvergnügen aufkommen wollte, sieht es jetzt ganz anders aus. Die Fugen wurden ausgebessert und auch optisch hat die Rutsche einen neuen Anstrich bekommen. Vor allem durch die nun nahtlosen Übergänge wird man auf der Rutsche extrem schnell und in der spaßigen S-Kurve muss man schon richtig aufpassen, um sich nicht zu überschlagen - Rutschenspaß pur!
Aber nicht nur Rutschvergnügen gibt es im Badepark Haßloch. Auch die Beckenlandschaft kann sich durchaus sehen lassen. Das Abenteuerbecken ist nett gestaltet, die Sportbecken bietet Schwimmern jede Menge Platz und die integrierten Rutschenausläufe stören kaum.
Erholung pur gibt es im Ruhebereich des Badeparks Haßloch. Das Dampfbad und der drumherum angeordnete Whirlpool sind gelungen, das Ganzjahres-Außenbecken des Badeparks ergänzt den Bereich perfekt.
Schließlich gibt es im Sommer jede Menge Wasserspaß im Freien. Dank zwei weiterer Becken und einer blauen Breit-Wellenrutsche bleiben kaum Wünsche offen. Aufgrund der extrem günstigen Eintrittspreise (Stand Januar 2016 lag der Eintrittspreis für eine Tageskarte bei nur 6,00 Euro) für die gebotene Beckenlandschaft und die tolle Rutsche lohnt sich auch mal ein etwas weiterer Weg. Im besten Fall kann man das gesparte Geld dann gleich bei einem Besuch im nahegelegenen Holiday Park in Haßloch auf den Kopf hauen.
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