Badehaus Nordhausen

Nordhausen am südlichen Rand des Harzes ist die sechstgrößte Stadt Thüringens und liegt am kleinen Fluss Zorge. An diesem Fluss befindet sich auch das Badehaus Nordhausen, welches entweder mit der Harzer Schmalspurbahn, der Nordhauser Straßenbahn oder auch mit dem Auto problemlos erreicht werden kann. Etwa 200 Meter vom Haupteingang entfernt befindet sich ein großer Parkplatz, welcher sogar für Wohnmobile eine Ver- und Entsorgestation bereithält. Vom Parkplatz geht es etwa drei Fußminuten die Grimmelallee entlang zum Haupteingang.
Von außen sieht man dem Badehaus erstmal nicht an, dass es sich hier um ein waschechtes Freizeit- und Erlebnisbad handelt. Das hat unter anderem auch historische Gründe, denn das jetzige Badehaus Nordhausen ist aus der 1906/1907 im Jugendstil erbauten Wasch- und Badeanstalt Nordhausen hervorgegangen. Nach umfangreichen Abriss- und Neubaumaßnahmen ab 1999 wurde das Badehaus in der heutigen Form 2001 eröffnet.

Der Eingangsbereich ist modern und freundlich gestaltet. Insbesondere der schwarz-graue Schieferboden und die dunklen Wände mit teils großen, runden Fenstern bieten eine noble Optik. In der rechten Ecke gibt es ein paar Sitzgelegenheiten sowie einen Eisautomaten. Im gesamten Eingangsbereich sind diverse Badeutensilien und -klamotten platziert, welche an der Kasse käuflich erworben werden können.

Nach dem Bezahlen an der Kasse geht es zu den Umkleiden, welche auf gleich drei Stockwerken untergebracht sind. Dabei wird nach der jeweiligen Bandfarbe unterschieden, welches man an der Kasse erhalten hat. Im oberen Stockwerk befinden sich die blauen Umkleiden, in der Mitte gehts zu den orangenen Umkleiden und im Keller befinden sich die gelben Umkleiden. Durch gut platzierte Hinweisschilder findet man so sicher seinen Schrank und durch die passende Vergabe an der Kasse wird sichergestellt, dass die Umkleiden gleichmäßig ausgelastet sind oder bei Schulschwimmen ein kompletter Bereich nur für Schulen zur Verfügung steht.

Im Bad angekommen steht man in einem modernen Hallenbad-Bau mit großen Glasflächen und einer hohen, leicht gewölbten Decke. Ganz rechts befindet sich das 25 Meter lange Sportbecken, welches mit vier Bahnen und einer Wassertiefe von 1,80 Meter aufwartet und so sportlich ambitionierten Badegäste Raum zur Entfaltung bietet. Startblöcke können bei Bedarf aufgestellt werden, sind aber hauptsächlich für den Schul- und Vereinssport gedacht. Eine Sprunganlage gibt es nicht.

Durch die Kabine der Badeaufsicht und ein paar aufgestellte Pflanzen abgetrennt geht es weiter zum Familienbad, welches den großen Rest der Halle für sich beansprucht. Das schön gestaltete und in geschwungener Form lebendig wirkende Erlebnisbecken bietet große Schwallduschen, Massagedüsen und einen Strömungskanal.

Ein Durchschwimmkanal bringt einen in das ganzjährig beheizte Außenbecken. Hier warten Whirlliegen auf den entspannungsbedürftigen Badegast. Der Blick auf die Zorgeaue lädt außerdem zum gemütlichen Verweilen ein. Und im Sommer kann man sich auf der kleinen Außenterrasse in der Sonne bräunen.

Im Innenbereich wartet auf die kleinen Badegäste und deren Begleiter der mit bunter Bemalung nett gestaltete Eltern-Kind-Bereich. Das Planschbecken bietet insgesamt 75 Quadratmeter Wasserfläche und geht um die Ecke. Links befindet sich ein kleiner Wasserspielkanal und eine wasserspeiende Ente.

Highlight für die Kids und angehenden Rutschenfans von morgen dürfte aber die Edelstahl-Kinderrutsche sein, welche relativ steil ins Kinderbecken hinab führt. Die Rutsche ist, anders als kleinere Modelle, sogar mit einer eigenen Pumpe und damit einer ständig befeuchteten Rutschoberfläche ausgestattet - Luxus für ein Kinderbecken!

Für Action bei den großen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sorgt die im Sportbereich untergebrachte Black Hole Röhrenrutsche. Vom Außenbecken kann man den Verlauf begutachten, da wirkt das Spaßgerät auch noch recht unspektakulär.

Das ändert sich aber, sobald man am Start der Röhre angelangt ist. Dort wartet nämlich ein Auswahl-Terminal mit drei unterschiedlichen Effekt-Varianten auf den Rutscher. Je nach gewähltem Programm ändert sich dadurch die Farbstimmung und somit das gesamte Rutschgefühl durch die 50,4m lange Black Hole von Wiegand-Maelzer. In der Einstellung hell wird die Röhre von sanft wechselndem Farblicht mit LEDs beleuchtet. Bei der Variante farbig gibt es schnell aufeinander folgende Farbwechsel. Der extremste Modus ist dunkel, welcher die gesamte Röhre in einen Stroboskop-Schlauch verwandelt und mit Blitzlicht dem Rutscher jegliche Orientierung raubt.

In der Röhre wartet dann eine weitere Attraktion auf den Rutschenfan. In der gesamten Röhre sind sieben Touchpoints platziert, welche mit Händen und Füßen berührt bzw. getroffen werden müssen. Im Auslauf bekommt der Rutscher dann neben der Tagesbestzeit und der soeben gerutschten Zeit auch die Anzahl getroffener Touchpoints angezeigt. So wird man immer wieder motiviert, nochmal zu rutschen, um entweder alle Touchpoints zu erwischen oder um doch noch die Tagesbestzeit zu knacken.

Neben all der Action auf dieser genialen und top verarbeiteten Röhrenrutsche bietet das Badehaus Nordhausen noch einen ganz eigenen Bereich mit viel Platz zur Entspannung und Erholung. Hier beginnt auch das kontrastprogramm zum modernen Neubau, denn daran angeschlossen befindet sich durch einen kleinen Durchgang getrennt das ursprünglich 1907 eröffnete Jugendstilbad. Zentrales Becken ist das große Schwimmbecken mit 20 Metern Länge und einer Wassertiefe von 0,85 Meter bis 1,35 Meter. Das Becken wird von einer stimmigen Unterwasserbeleuchtung erhellt und ein Brunnen ziert die linke Seite des Beckens.
Die große Halle wirkt durch die gewölbte Decke, die großen Stützpfeiler und die großen Fenster im oberen Hallenbereich sehr imposant und auch der unverkennbare Klang in der nicht schallgedämmten Halle ist einzigartig. Hier fühlt man sich in eine andere Epoche versetzt - toll gemacht und in Thüringen ein einzigartiges Badeerlebnis.

Für angenehm warmen Aufenthalt und viel Entspannung sorgen schließlich die beiden Whirlpools, welche in den Ecken leicht versteckt untergebracht sind. Hier finden jeweils sechs Personen Platz in wohltuend warmem Wasser. Zusätzlich zu diesem Wasserangebot bietet das Badehaus Nordhausen einen separaten, aufpreispflichtigen Saunabereich, welcher über das Jugendstilbad über eine Treppe erreicht werden kann.

Neben viel Wasserspaß, Action und Erholung gibt es im Badehaus Nordhausen auch genüssliches für den Gaumen. Im Bereich des Familienbades befindet sich das badeigene Restaurant mit schmackhaften Angeboten. Und wer nach dem Baden und Essen ausruhen möchte, kann dies auf der Ruheterrasse über der Beckenlandschaft tun - dort stehen einige Liegen zur Verfügung, welche dem erholungssuchenden Badegast einige ruhige Minuten ermöglichen.