Acquaworld Concorezzo

Nahe bei der italienischen Großstadt Mailand wurde Mitte 2011 mit dem Acquaworld Concorezzo der größte italienische Indoor-Wasserpark eröffnet. Klar, dass so ein Highlight nicht auf Rutscherlebnis.de fehlen darf - wir haben uns das Acquaworld mal ganz genau angesehen! Als erstes deutsches Onlineportal hatten wir exklusiv die Möglichkeit, vor der Öffnung für Publikumsverkehr zwei Stunden eher ins Bad zu kommen, um uns in aller Ruhe umzusehen und Bilder zu machen. Also nicht wundern, wenn keine Personen zu sehen sind. Später war dann auch mehr los, an den Rutschen kam es aber dennoch kaum zu Wartezeiten.

Aber legen wir mal los mit unserem Besuch. Die Anfahrt gestaltete sich von der Autobahn kommend relativ einfach, ein kleines Stück fährt man auf dem Weg nach Concorezzo durch die nächstgrößere Stadt Monza, in Deutschland hauptsächlich für Formel 1 Rennen und durch die Heim-Rennstrecke von Ferrari bekannt. Das Acquaworld sieht von außen recht unscheinbar aus, ein eigens für den Komplex gebautes, kostenfrei zu nutzendes Parkhaus bietet genügend Platz für ettliche Badegäste. Wenn das Parkhaus voll steht, macht es im Bad auch sicher nicht mehr soviel Spaß.

An der Rezeption werden wir freundlich begrüßt und dürfen dann gleich in das Acquaworld Concorezzo rein. Wir werden von der Marketingleitung Frau Cremonesi begleitet, welche uns ein wenig die Geschichte und die Bauarbeiten am Acquaworld erläutert. Geplant wurde das Bad aufgrund der Idee, eine der größten Wasserwelten Italiens zu schaffen. Dabei hat man sich insbesondere in Deutschland umgesehen. So reiste das Team extra nach Berlin in das größte tropische Erlebnisparadies Tropical Islands und auch ein Besuch in der Thermenwelt Erding wurde fällig. Trotz dieser Ideenfindung entfaltet das Acquaworld Concorezzo seinen ganz eigenen Stil und wirkt sehr modern und aufgeräumt, ab und an Pflanzen sowie Bambusstäbe zwischen den Becken lassen das Ganze aber lebhaft und fröhlich wirken, allerdings kommt kein Tropenfeeling wie in Erding oder wie im Tropical Islands auf. Nach unserem Gang durch die Unterwelt des Acquaworld standen wir gleich in der großen Halle mit Wellenbecken, Strömungskanal und Kinderbecken mit vielen Wasserattraktionen. Außerdem gibt es auf der rechten Seite der Halle den Aufgang zum Rutschenturm und die Landebecken von allen sieben Riesenrutschen, außerdem befindet sich mitten in der Halle die Trichterrutsche sowie eine Triple-Slide für Kinder.

Fangen wir aber erstmal beim gemütlichen Teil - den Becken - an. Das Wellenbecken ist zwar relativ groß, ist aber nicht sonderlich tief und die Wellen sind entsprechend harmlos. Angeschlossen an das Wellenbecken ist ein Strömungskanal, welcher fast wie eine Kopie aus der Therme Erding wirkt - hier hat man sich tatsächlich von der Form inspirieren lassen. Auch die Strömung ist mit der in der Therme Erding vergleichbar, macht auf jeden Fall Spaß. Um in den Strömungskanal zu gelangen, muss man erst eine Stufe hinab, welche sich im Wasser befindet. Ein Warnhinweis an beiden Seiten deutet auch auf diese Stufe hin - wohl dem, der italienisch kann! Hier wäre ein zusätzliches Symbol sicher nett gewesen, um die Gefahr länderübergreifend verständlich zu machen.

Neben dem Strömungskanal befindet sich ein ausgedehnter Kinderbereich mit Planschbecken, Wasserrutschen und Wasserspielgeräten. Sieht schön bunt aus und ist sicher einer der besseren Kinderbereiche in Erlebnisbädern.
Durch ein Drehkreuz und eine anschließende Glastür gelangt man - sofern man an der Kasse diese Option mit dazugebucht hat - in die Relaxworld. Dort gibt es für Entspannungssuchende ein abwechslungsreiches Wasserangebot. Zentrales Element ist ein Erholungsbecken mit einer ins Wasser integrierten Höhle. Außerdem gibt es Whirlbuchten, Massageliegen und -düsen. Das Wasser ist angenehm warm und lädt zum Entspannen und Relaxen ein. Im hinteren Teil befinden sich zwei weitere Becken. Hierbei handelt es sich zum einen um einen warmen Whirlpool, das andere Becken bietet dem entgegengesetzt eiskaltes Wasser, um den Körper wieder in Schwung zu bringen. Neben diesen Innenbecken gibt es noch ein großes Außenbecken mit Massageliegen und Whirlbuchten, das Wasser war ebenfalls angenehm warm und wir genossen hier die letzten warmen Sonnenstrahlen im Sommer unter strahlend blauem Himmel im Acquaworld Concorezzo.

Eine Etage höher - entweder mit dem Aufzug oder über Treppen erreichbar - befindet sich neben dem großen Gastronomiebereich mit Blick auf die große Schwimmhalle die Summerworld. Hier handelt es sich um einen Outdoor-Bereich, welcher mit vielen Liegestühlen, einem Kiosk und einem kleinen Sommerbecken ausgestattet ist. Dieser Bereich war nicht mehr geöffnet und das Becken entsprechend nicht mehr gefüllt. Im Sommer kann man hier aber sicher schön entspannen, ringsherum säumen Palmen und weitere Pflanzen das Gelände.

Nun aber wieder rein in die große Halle, welche übrigens ähnlich dem Miramar Weinheim eine Decke aus Luftkissen besitzt, welche viel Licht ins Innere lassen. Dort begeben wir uns nun auf den Rutschenturm und legen auch gleich auf der ersten Etage los, dort startet die Trichterrutsche Space Bowl. Zumindest wollen wir dort loslegen aber wir stellen fest, dass die Rutsche nur für Kinder und Jugendliche mit einer Körpergröße von mindestens 1,20m bis maximal 1,50m freigegeben ist. Dies liegt nicht an einem zu engen Röhrendurchmesser sondern schlicht daran, dass die Rutsche wenig Gefälle bietet und der Trichter nicht ausreichend dimensioniert ist. Sehr schade, aber die jüngere Generation sicher spaßig.

Also weiter hoch im Turm auf die nächste Plattform. Dort starten die drei Rutschen Magic Eye, Turbo Slide und Black Mamba. Fangen wir mal mit der Magic Eye an. Wie der Name schon vermuten lässt handelt es sich dabei um eine Reifenrutsche mit großem Durchmesser. Die Rutsche schlängelt sich eher gemächlich dem Ende entgegen, am Ende wird man aber ordentlich flott und saust richtig ins Landebecken. Tolle Rutsche, trotz der relativ niedrigen Starthöhe.

Als zweite Rutsche war dann die Black Hole Reifen-Rutsche Black Mamba an der Reihe, welche mit verschiedenen Licht- und Soundeffekten aufwartet. Auch diese Rutche ist recht rasant, vor allem für eine Reifenrutsche. Die Verarbeitung ist Klarer-typisch top, wie bei allen anderen Rutschen auch.
Und nochmal rauf auf die zweite Plattform und jetzt das erste Highlight: die orangene Turborutsche Turbo Slide. In einem langen Bogen geht es durch eine Rechtskurve, um dann auf eine lange Gerade einzuschlagen, wo man weiter beschleunigt wird, um dann schließlich in einer sehr G-lastigen Rechtskurve ins Auslaufbecken katapultiert zu werden. Und hier macht sich ein Problem der schnellen Rutschen bemerkbar: die Landebecken sind allesamt entweder mit wenig Wasser befüllt oder einfach zu kurz geraten, hartes Bremsen ist angesagt, wenn man nicht mit dem Ende des Auslaufes kollidieren will! Aber die Rutsche ist top, Daylight-Ringe verstärken das Geschwindigkeitsgefühl nochmals. Eine richtige Spaßmaschine! Am Ende der Rutsche bekommt man seine Rutschzeit auf einem Display präsentiert.

Nun ist die dritte und damit oberste Plattform an der Reihe. Von hier aus starten die Rutschen Ice Express, Blu Speed, Green Python und Starlight. Die Riesenrutsche Ice Express ist eine richtig flotte Bodyslide, gut zu vergleichen mit dem blauen Wal im Miramar Weinheim. Durch ettliche Kurven geht es 169 Meter lang Richtung Auslaufbecken. Begleitet wird die Rutschpartie von Daylight-Effekten. Auch hier macht die Rutsche am Ende einen starken Rechtsknick, der einen fast zum Überschlag bringt.
Nun schnappen wir uns einen Reifen und gehen abermals hoch zur obersten Plattform. Dort gehts nur ab in die Green Python. Die Reifenrutsche ist 173 Meter lang und bietet in der durchweg grünen Röhre schöne Daylight-Effekte. Auch diese Rutsche ist richtig flott und die Länge der Rutsche macht Spaß. Man schaukelt in den Kurven schön hoch und baut auch hier immer mehr Geschwindigkeit auf, wird dann im Landebecken sanft aufgefangen.

Eine weitere Bodyslide ist die Black Hole Starlight. Wie der Name schon vermuten lässt, wird die Rutschpartie von bunten Lichteffekten und Sternenhimmeln aus LEDs begleitet. Mehrere Jumps im dunklen begleiten den rasanten Ritt durch die Röhre. Auch diese Rutsche ist toll, aber auch hier noch nicht das absolute Highlight, denn das kommt bekanntlich immer zum Schluss!
Die Turborutsche Blu Speed ist nur 81 Meter lang und bei der Starthöhe von der obersten Plattform lässt sich hier schon einiges vermuten. Alleine der Blick in die Rutsche, welche direkt in die Tiefe geht, ist atemberaubend. Die Rutsche selbst beschreibt nur eine einzige, langgezogene Rechtskurve und man wird von Start bis Ende immer schneller, bis einem sprichwörtlich die Luft wegbleibt. Extrem schnell, extrem gut verarbeitet, extrem spaßig! Diese Rutsche ist definitiv das Highlight des Acquaworld und entschädigt für jeden gefahrenen Kilometer, um zu dem Bad zu gelangen!

Abschließend bleibt bei den Rutschen nur noch die Triple Slide zu erwähnen. Hierbei handelt es sich um eine Kinderrutsche mit drei parallel verlaufenden Bahnen.