Rheinwelle Gau-Algesheim

Seit Ende 2005 ist die Region Mainz-Bingen um eine Attraktion reicher. Seitdem gibt es mit der Rheinwelle Gau-Algesheim ein Freizeit- und Erlebnisbad, welches als Gemeinschaftsprojekt durch die Städte Gau-Algesheim, Ingelheim und Bingen betrieben wird - und das mit Erfolg. Nachdem zuerst vorsichtig mit einer schönen Beckenlandschaft und einer Reifenrutsche gestartet wurde, wurde 2009 eine rote Turborutsche von Hartwigsen im Rutschenturm nachgerüstet. Das Erlebnisbad liegt verkehrsgünstig nur ein paar Kilometer von der Autobahn entfernt direkt an einer Hauptverkehrsstraße und bietet kostenfreie Parkplätze direkt vorm Haupteingang. Für all diejenigen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen möchten, steht eine Bushaltestelle direkt am Bad zur Verfügung.

Von außen wirkt das Gebäude eher unspektakulär und dennoch modern. Große Glasflächen deuten auf ein helles Badeerlebnis hin. Der Eingangsbereich ist vor allem morgens und abends toll beleuchtet. Bunte Farben vermitteln ein modernes Ambiente, eine Café-Bar lädt zum Verweilen vor oder nach dem Badbesuch ein und am Kassentresen wird man vom freundlichen Kassenpersonal begrüßt. Neben dem Aufenthalt an der Bar bietet sich auch ein kurzer, chilliger Aufenthalt in den schon fast Lounge-Atmosphäre versprühenden Sesseln an.

Durch eine Drehkreuz-Anlage geht es dann zu den modernen Umkleiden. Hier hat man ein überzeugendes Farbkonzept aufgestellt, um den Umkleidebereich so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine Holzdecke mit integrierten Tageslicht-Leuchten hellt die Umkleiden freundlich auf. Die Umkleidekabinen sind weiß, größere Exemplare für Familien erkennt man an der kontraststarken, schwarzen Farbgebung. Und die Schließfächer in der Rheinwelle Gau-Algesheim sind in heller Holzoptik gehalten. Insgesamt bildet das Farbzusammenspiel ein homogenes Bild und man fühlt sich richtig wohl. Die Garderoben-Schränke werden über das Chiparmband elektronisch verriegelt - Schranknummer merken! Durch die extrem gepflegten und ausreichend großen Duschen geht es nun rein in die Badewelt der Rheinwelle Gau-Algesheim.

Diese ist unterteilt in einen Sport- und Schulschwimm-Bereich und einen Erlebnisbereich. Im Sportbereich bildet das Sportbecken mit seinen 25 Meter langen Bahnen das zentrale Becken. Bei einer Wassertemperatur von 28°C können Schwimmer auf sechs Schwimmbahnen ihre Bahnen ziehen. Den flotten Start ins Wasser ermöglichen dabei fünf Startblöcke oder die Sprunganlage mit einem 1-Meter Federsprungbrett und einem 3-Meter-Sprungturm.

Ebenfalls im Sportbereich ist das Lehrschwimmbecken. Das Becken wird auch oft als Nichtschwimmerbecken genutzt und lädt mit seinen 32°C Wassertemperatur zum Verweilen ein. Ein breiter Treppeneinstieg ermöglicht dabei den problemlosen Einstieg ins Wasser.

Im Erlebnisbereich geht es betont actionreich zu. Im Mittelpunkt steht hier das große Spaßbecken, welches vor Attraktionen geradezu strotzt. Direkt nach dem Treppeneinstieg kann man sich an einem Kletterfisch unterhalb eines Wasserfalls entlang hangeln. Rund geht es im Strömungskanal, in dessen Mitte sich außerdem eine Bucht mit Wellenball befindet. Im etwas tieferen Bereich des Erlebnisbeckens wartet als Highlight eine Kletterwand mit drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Dabei ist dies eine Naturstein-Wand, welche toll an den Beckenrand platziert und in die Wasserlandschaft integriert wurde. Eine Signal-Leuchte zeigt zusätzlich an, ob aktuell Klettern erlaubt ist oder nicht.

Auf einem Sockel direkt am Spaßbecken gibt es einen Whirlpool mit zwar angenehmen, bei längerem Aufenthalt aber doch noch zu frischen 32°C Wassertemperatur. Das kleine Sprudelbecken bietet Platz für bis zu sechs Personen und verwöhnt die Badegäste mit viel Geblubber.

Für die kleinen Badegäste, welche im Erlebnisbecken noch nichts mit den Attraktionen anfangen können, gibt es ein separates Kinderbecken in Reichweite der Gastronomie der Rheinwelle Gau-Algesheim. Das Kinderbecken sorgt mit einer Edelstahl-Kinderrutsche, einer selbst steuerbaren Wasserkanone und einem netten Wasserpilz für Unterhaltung. Eltern haben die Möglichkeit, ihren Nachwuchs von den zahlreichen Liegen in Blickweite des Kinderbeckens aus zu beaufsichtigen.

Ebenfalls im Erlebnisbereich, aber eher auf Entspannung und Erholung ausgerichtet ist das Sole- und Entspannungsbecken. Das Becken ist durch eine Luftschleuse erreichbar und befindet sich im Außenbereich der Rheinwelle Gau-Algesheim. Mit Schwallduschen und zahlreichen Whirlliegen gibt es ein kleines Verwöhnprogramm bei angenehmen Wassertemperaturen.

Unser Besuchsgrund sind natürlich nicht die zugegebenermaßen tollen Becken, sondern der zentral platzierte Rutschenturm mit seinen zwei Riesenrutschen. Über eine Wendeltreppe erreicht man die Einstiege, welche beide von der selben Höhe starten. Mit Reifen unterm Arm geht es erst auf die Reifenrutsche. Die transluzent-blaue Röhre ist 96 Meter lang und bietet einen netten Verlauf. Direkt nach dem flotten Start geht es durch eine 360°-Helix, danach folgt eine lange Gerade, gefolgt von einer sehr langen, aber engen Linkskurve. Nach einer finalen Rechtskurve geht es mit ordentlich Schwung ins Auslaufbecken.
Auf Lichteffekte wurde komplett verzichtet, lediglich in der letzten Kurve bis zum Auslauf gibt es ein paar Daylight-Öffnungen, welche aber eher als Notbeleuchtung der dort in den Boden verlaufenden Röhre dienen.

Die 2009 nachgerüstete rote Turborutsche startet direkt neben der Reifenrutsche. Der Start wird hier von einer Ampel und zusätzlich von einem Drehkreuz geregelt. Die rote Röhre ist 60 Meter lang und führt in einer langen, nach unten hin immer enger werdenden Rechtskurve dem Auslauf entgegen. Der Höhenunterschied beträgt dabei zehn Meter, das durchschnittliche Gefälle ist mit 17% angegeben - ganz ordentlich! Die Rutsche ist ab 13 Jahren freigegeben, was wir auch für gerechtfertigt halten. Zwar gibt es heftigere Turbos, allerdings sollte man schon seine Körperspannung halten können, um nicht unkontrolliert in den Auslauf zu donnern.

Die Rutsche macht Spaß und ist eine wahre Bereicherung für die Rheinwelle. So wird eine ganz neue Zielgruppe - die der Rutschen- und Actionfans - bedient, während die Reifenrutsche für Familien und Kinder das Highlight darstellen dürfte.