Freizeitpark Heidesee Forst

Gerade bei sommerlichen Temperaturen lockt es die Massen nicht nur ins Freibad, sondern auch an Badeseen in der jeweiligen Region. Leider gibt es für Rutschenfans eine eher geringe Auswahl an Badeseen mit Riesenrutschen. Der Freizeitpark Heidesee in Forst bei Bruchsal bildet hier eine Ausnahme. Dort warten gleich drei Riesenrutschen und ein separates Landebecken auf Action-Hungrige Sonnenanbeter. Die Anreise ist denkbar einfach, denn der Heidesee liegt fast direkt neben der Autobahn. Nach der Abfahrt sind es noch etwa 5-10 Minuten und schon steht man auf dem kostenfreien Parkplatz am See. Dank Haltestelle direkt an der Badeeinrichtung ist auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.

Der Heidesee Forst ist ein ehemaliger Baggersee und bietet eine Wasserfläche von 16,3 Hektar. Die gesamte Anlage umfasst außerdem eine Liegewiese mit 12,5 Hektar Gesamtfläche sowie einen Sandstrand für Urlaubsfeeling. Besondere Erwähnung bedarf schon der Eingangsbereich. Während man bei normalem Badebetrieb unter Aufsicht den normalen Eintrittspreis bezahlt und dann durch die Tür auf das weitläufige und sehr gepflegte Gelände gelassen wird, steht auch außerhalb der Badezeiten der Zutritt zum See offen. Hierzu muss man allerdings fünf Cent bezahlen. Das dient nicht zur Bereicherung der Betreiber, sondern hat rein versicherungsrechtliche Gründe, weshalb man sich auch für diese geringe Gebühr entschieden hat. Baden ist an solchen Tagen möglich, dann allerdings auf eigene Gefahr und ohne Rettungsdienst. Selbstredend bleibt auch außerhalb der offiziellen Öffnung des Badesees Grillen und Campen verboten.

Nach dem Bezahlen an der Kasse geht es nun weiter zum See. Hier kommt man am Sauna-Eingang vorbei. Die Sauna ist von See-Betreiber verpachtet und kann auch im Winter genutzt werden. Ein separater Zugang zum See gewährleistet Privatsphäre, auch wenn der Mini-Zugang eher zweckmäßig als liebevoll gestaltet ist.

Im Hauptgebäude befindet sich neben der Sauna auch ein italienisches Restaurant mit Außenterrasse und Blick über den See. Für zusätzliche Verpflegung bei Hochbetrieb und an heißen Tagen sorgt die Strandbar direkt am See. Auch dort gibt es zahlreiche Sitzmöglichkeiten auf einer befestigten Terrasse am See.

Die große Liegewiese ist extrem gepflegt und braucht sich trotz ihrer Größe in Sachen Pflege nicht vor Freibädern zu verstecken. Sehr gelungen sind auch die überall am Weg und auf der Wiese platzierten Abfall-Eimer, welche dem häufig an Badeseen anzutreffenden Müllproblem effektiv vorbeugen und auch Faulpelze dazu überreden, ihren Müll korrekt zu entsorgen. Auch der Weg am See entlang ist nett angelegt und ermöglicht auch ausgedehnte Jogging-Touren, wenn noch nicht allzu viel los ist. Leider ist eine komplette Runde um den See nicht möglich.

Neben der riesigen Wasserfläche des Badesees gibt es zwei künstlich angelegte Becken. Ersteres ist ein Kinderplanschbecken mit ausfahrbarem Sonnenschutz. Eine Edelstahl-Kinderrutsche und Wassersprudler sorgen für spritzige Abwechslung im Wasser. Das Wasser wird nicht beheizt, aufgrund der geringen Wassertiefe heizt sich das Becken an sonnigen allerdings recht schnell auf - blaue Lippen bei den Kids sind also kaum zu befürchten.

Das zweite Becken ist das Rutschenlandebecken, welches als Plumpsauslauf für die drei parallel endenden Riesenrutschen dient. Ein Aufenthalt im Becken ist nicht gestattet, es dient ausschließlich den Rutschern als Landezone und muss nach dem Rutschvorgang sofort verlassen werden.

Vom Rutschenturm starten die drei Riesenrutschen aus luftiger Höhe. Von ganz oben starten links und rechts zwei offene Riesenrutschen. Die rechte Rutsche verläuft dabei gefühlt etwas harmloser und weniger schaukelig als die linke Rutsche. Am Start ist etwas Schwung nötig, um überhaupt erst in Fahrt zu kommen. Das Rutschen ist dabei eigentlich nur im Sitzen erlaubt, was man auch unbedingt beachten sollte. Denn sobald man in Dreipunkt-Technik und im Liegen durch die Rinne saust, macht man ständig Bekanntschaft mit dem oberen Rand der Schwallblende - sehr gefährlich!

Beide Riesenrutschen sind vom Verlauf her schaukelig-spaßig und machen auch im Sitzen bzw. in liegender Haltung ohne Dreipunkt-Technik Spaß. Die Übergänge zwischen den Segmenten sind zwar zu spüren, für das Alter der bereits 1986 gebauten Rutschen sind die Fugen allerdings noch gut verarbeitet und gewartet.

In der Mitte des Rutschenturms startet die Freefall-Rutsche welche auf den ersten Blick eher harmlos aussieht. Mit ein wenig Schwung am Start kann man aber schon mal leicht von der Rutschfläche abheben und etwas Airtime erlangen. Dann saust man mit großem Tempo Richtung Landebecken. Eine kurze Auslauf-Gerade am Ende sorgt für einen sanften Übergang ins Wasser und vermindert die Kolissionsgefahr mit einem parallel aus einer der anderen Rinnen schießenden Rutscher.

Wer die Rutschen zum ersten Mal besucht, darf sich nicht wundern, dass stets nur zwei Spaßgeräte in Betrieb sind. Dabei ist die mittlere Kamikaze ständig am Laufen, die links und rechts davon startenden offenen Rutschen sind im Wechsel in Betrieb. Auch hier gibt es einen einfachen Grund: Aufgrund des gemeinsamen und relativ kleinen Auslaufbeckens reicht die Wassermenge nicht aus, um alle drei Rutschen gleichzeitig zu betreiben. Ein paralleler Betrieb aller Rutschen würde den Wasserspiegel zu sehr absenken. Durch den 45-minütigen Wechsel sollte es aber für fast jeden Besucher möglich sein, alle drei Riesenrutschen auszuprobieren.

Nach dem Rutschen und Baden im See kann man von den kostenfrei zur Verfügung gestellten Warmwasser-Duschen Gebrauch machen. Diese gibt es sowohl im Rundgebäude am See als auch im Hauptgebäude nahe des Eingangs. Dort sind auch sanitäre Einrichtungen untergebracht, die Laufwege sind also jederzeit angenehm kurz.