Avenida-Therme Hohenfelden

Die Avenida-Therme Hohenfelden liegt in der Gemeinde Hohenfelden unweit von Erfurt direkt am Stausee Hohenfelden. Rund um den Stausee ist über die Jahre ein großes Naherholungsgebiet entstanden, welches zahlreiche Besucher aus nah und fern anlockt. Dazu passt das von der Deyle-Gruppe betriebene Erlebnisbad natürlich perfekt. Direkt vor dem Bad gibt es einen großen Parkplatz, sodass die Parkplatzsuche außen vor bleibt. Auch mit Bus und Bahn ist eine unkomplizierte Anreise möglich, dank Bushaltestelle direkt vorm Bad steigt man aus und steht schon fast mittem im Badevergnügen. Es gibt gute Busverbindungen direkt von Erfurt und auch von Weimar. Der Haupteingang ist unübersehbar mit dem großen Avenida-Therme-Logo ausgezeichnet, also rein ins Bad!

Der Eingangsbereich überzeugt durch viel Platz, große Glasflächen und einige Sitzplätze an Tischen. Wer etwas trinken möchte, kann sich an einem Getränkeautomaten bedienen und wer seine Wartezeit auf Freunde oder Bekannte totschlagen will, kann sich am Greif-Automaten versuchen. An der zentral platzierten Kasse bekommt man nach der Auswahl des passenden Tarifes einen Chipcoin, mit welchem man durch eine Drehkreuz-Anlage zum Umkleidebereich voranschreiten kann.

Die Umkleiden sind schlicht, aber hell und freundlich ausgeleuchtet. Die blauen Umkleidekabinen bieten ausreichend Platz fürs Umziehen und die Kleiderspinde bieten auch zahlreichen Gästen Platz für Kleidung und Taschen. Die Schränke werden mit einem Schlüssel am Schrank verschlossen, welcher allerdings erst abgezogen werden kann, sobald man den Chipcoin in eine Halterung am Schlüssel gesteckt hat. Praktischerweise hat man so neben seinen Kleidern gleichzeitig den Chip verstaut und stets bei sich. Auf den Chip können auch weitere Leistungen wie Essen und Trinken gebucht werden. Die anfallenden Kosten werden beim Verlassen des Bades an der Kasse bezahlt.
Die Duschen der Avenida-Therme Hohenfelden sind ebenfalls schlicht und funktional. Es gibt zahlreiche Duschplätze mit einstellbarer Wassertemperatur und angenehmem Wasserstrahl. Außerdem sind an jedem Duschplatz kleine Ablagemöglichkeiten für Duschgel und Shampoo vorhanden - leider nicht in jedem Bad eine Selbstverständlichkeit.

Im Inneren der großen und oval geformten Schwimmhalle gibt es ein großes, zentrales Erlebnis- und Thermalbecken. Hauptattraktion ist ohne Zweifel ein großer Vulkan, aus welchem angeblich Wasser empor schießen soll. Leider konnten wir das Schauspiel während unseres dreistündigen Aufenthaltes nicht beobachten.
Innerhalb des Vulkans gibt es eine Grotte mit Wasserliegen. Die Wassertemperatur ist mit 30°C zwar am Anfang angenehm, auf Dauer wird es aber kalt, wenn man sich nicht viel bewegt. Mitten im Becken steht ein großes Schiff, welches auf einem künstlichen Stein-Riff ruht und vor allem von Kindern gerne als Spielplatz genutzt wird.
Für viel Entspannung sorgt eine Whirlbucht mit zahlreichen, im Halbkreis angeordneten Whirlliegen. Hier kann man es sich gut gehen lassen und umrundet von pflanzenbehangenen Steinsäulen auf den Blubberliegen entspannen.
Für Action sorgt im Erlebnisbecken ein Strömungskanal, welcher toll in eine Felsenlandschaft integriert ist. Hier kommt die Gestaltung gut zur Geltung. Das Theming in der Avenida-Therme ist zwar nicht auf den ersten Blick erkennbar, es gibt aber viele Beckenbereiche, wo man sich sichtlich Mühe mit der Gestaltung gegeben hat.
Als kleine Besonderheit gibt es am Rand des Erlebnisbeckens Tische und Sitze. Dort kann man sich per Knopfdruck die Bedienung rufen und dann leckere Cocktails (mit und ohne Alkohol) bestellen. So ist Karibik-Feeling garatiert. Der Service ist flott und super freundlich, die Cocktails werden direkt ans Becken gebracht. Die Gläser lässt man einfach am Tisch stehen, diese werden zeitnah abgeräumt.

Dazu zählt auch der Whirlpool im Leuchtturm. Innerhalb des Turms befindet sich das Sprudelbecken mit angenehm warmem Wasser und Platz für bis zu sechs Personen.

Einen weiteren Hot Whirlpool gibt es direkt neben dem Erlebnisbecken auf einem leicht erhöhten Podest. Hier kann man bei 36,5°C Wassertemperatur abschalten und dem Alltag gemeinsam mit bis zu sechs Personen entfliehen.

Vom Erlebnisbecken führt ein Durchschwimmkanal ins ganzjährig nutzbare Außenbecken. Hier gibt es eine große Felsenlandschaft, welche nicht betreten werden darf und von welcher aus erst recht keine Sprünge ins Wasser gemacht werden sollten. Das Wasser ist dafür mit 1,10 Metern viel zu flach. Genau richtig ist die flache Wassertiefe für den großen Strömungskanal, welcher recht schwungvoll um die Felsstruktur und durch einen Bergtunnel führt. Ein terassenartiges Oberbecken sorgt mit Whirlliegen und viel Geblubber für Entspannung an der frischen Luft.

Kommen wir nun zum Grund unseres Besuches - den Rutschen! Direkt in die große Halle integriert und im Erlebnisbecken mündend, sieht man schon von weit entfernt die Kamikaze-Rutsche. Diese hat eine Ampelanlage und startet auf der selben Plattform, auf der sich auch die restlichen drei Rutschen befinden. Die Ampelanlage ist zumindest für vernünftige Rutscher überflüssig, da man von oben einen sehr guten Blick auf das Erlebnisbecken und den Auslauf hat. Kinder ab sechs Jahren dürfen die Kamikaze-Rutsche ebenfalls benutzen. Für jene Zielgruppe ist die Ampelanlage durchaus sinnvoll und trägt hier zur Sicherheit bei. Die Ampelphasen sind auch entsprechend kurz und so kommt es zu kaum Wartezeit an der Rutsche. Die 16 Meter lange Rutsche macht durchaus Spaß und ist eine nette Idee direkt am Erlebnisbecken. Leider ist die Rutsche während Wasserkursen außer Betrieb. Dies trifft vor allem Besucher, welche das Bad Montags besuchen. Dann ist die Rutsche erst ab 17 Uhr geöffnet.

Kommen wir nun zur Crazy River Reifenrutsche. Diese startet auf ganz links und hat zwei Startplätze, sodass immer zwei Rutscher im Wechsel starten können. Auch hier kommt es kaum zu Wartezeiten, was aber auch an der sinnvollerweise begrenzten Anzahl an Rutschreifen liegt. Der Verlauf ist flott, allerdings wird dieser durch zwei Zwischenbecken unterbrochen. Wie bei fast allen Rutschen dieser Art muss man in den Zwischenbecken fast immer mit viel Kraftaufwand gegen die Strömung ankämpfen oder den Reifen verlassen, um mühsam zum nächsten Rutschenabschnitt zu gelangen. Alternativ lässt man sich solange dahintreiben, bis ein nachfolgender Rutscher eine Welle erzeugt und einen so ins nächste Becken spült. Rutschenspaß sieht für uns auf jeden Fall anders aus, auch wenn die Zwischenabschnitte durchaus Spaß machen. Nach 123 Metern landet man im Rutschenauslauf im Keller.

Dort endet auch die mittig startende Black Hole Röhrenrutsche. Der Start in die Röhre und die Einhaltung der Abstände wird hier durch eine Startampel gewährleistet. Zusätzlich sorgt eine Kamera dafür, dass das Aufsichtspersonal stets Bescheid weiß und hier auch entsprechend eingreift, wenn jemand allzu oft gegen die Regeln verstößt. Nach dem Start in die 107 Meter lange Röhre geht es durch einen Abschnitt mit gelungenem Sternenhimmel. Die Rutschpartie führt vorbei an aufblitzenden und teilweise sich um die Röhre drehenden Lichteffekten. Der Flachwasserauslauf fängt den Rutscher nach einer gelungenen Rutschpartie sicher auf.

Die vierte und für uns beste Rutsche der Avenida-Therme Hohenfelden ist definitiv die rote Turbo-Rutsche. Neben der Startampel gibt es hier ein Drehkreuz, welches gewährleistet, dass sich immer nur ein Rutscher gleichzeitig in der Rutsche befindet. Die Rutsche startet auf der selben Höhe wie die Black Hole, ist allerdings nur 50 Meter lang und entsprechend steil. Nach dem Start geht es ein kleines Stück geradeaus, bevor man von der langgezogenen und nach unten hin immer enger werdenden Rechtskurve wie von einem Staubsauger angezogen wird. So rast man mit ordentlich Speed durch die rot-transluzente Röhre und schlägt im Landebecken im Keller auf. Nach dem Verlassen des Landebereichs durch ein Drehkreuz kann der nächste Rutscher in die Röhre starten. Die Turborutsche ist recht flott und macht mächtig Spaß. Dank guter Verarbeitung hat man auch nach mehreren Rutschdurchgängen nicht mit einem roten Rücken zu kämpfen und kann den Geschwindigkeitsrausch richtig genießen.

Die Avenida-Therme Hohenfelden stellt für seine Tagesbesucher neben der Thermenlandschaft auch noch einen separaten Saunabereich zur Verfügung. Diesen aufpreispflichtigen Teil des Bades haben wir nicht besucht. Zu empfehlen ist allerdings ein Besuch in der badeigenen Gastronomie, wo es zwar keine Burger, dafür aber umso bessere Currywürste gibt. Neben diesem eher kalorienhaltigen Essen werden auch frische Salate und kleinere Snacks angeboten. Die Preise sind durchaus bezahlbar und für ein Erlebnisbad dieser Größe angemessen.