Titania Neusäß

besucht im Februar 2016
Titania Neusäß 2016

Erlebnisbericht vom 11. Februar 2016

Das Freizeit- und Erlebnisbad Titania Neusäß war bis Ende 2012 unter der Leitung der Deyle Unternehmensgruppe auch unter dem Namen "Titania Therme" bekannt. Seit 2013 ist die in Neuried ansässige Betreibergesellschaft GMF für den Betrieb des Erlebnisbades verantwortlich. Und sie scheinen ihre Arbeit gut zu machen, denn 2014 konnte das Erlebnisbad über 220.000 Besucher vorweisen, 2015 dürften es noch ein paar mehr gewesen sein, auch bedingt durch die Insolvenz und die Schließung der nahegelegenen Königstherme Königsbrunn.
Das Erlebnisbad befindet sich direkt am nördlichen Ortseingang von Neusäß, nur ein paar Kilometer nordwestlich von Augsburg entfernt. Neusäß verfügt über eine eigene Anbindung an die in West-Ost-Richtung verlaufende Autobahn A8, von der Abfahrt sind es nur noch wenige Kilometer bis zum kostenfreien Parkplatz des Titania Neusäß. Dort deutet neben dem Parkplatz-Schild und ein paar wehenden Fahnen nicht viel auf das Erlebnisbad hin, auch der Haupteingang wird nicht vom Logo geziert.
Titania Neusäß 2016
Im Eingangsbereich fühlt man sich dank stimmiger Beleuchtung und netter Gestaltung sofort wohl. Geradeaus hat man die Möglichkeit, am Badbistro eine Kleinigkeit zu trinken oder zu essen. Gleichzeitig dienen die zahlreichen Sitzplätze an den Tischen als Wartemöglichkeit, um auf Freunde oder Bekannte zu warten.
Der Kassen-Counter ist in Form eines Schiffes mit aufgebogenem Bug mit einem Kopf eines Seeungeheuers gestaltet. Links befindet sich der Ausgang, rechts kann man seinen Eintritt bezahlen und dann weiter zum Umkleidebereich voranschreiten. Der Chip wird dabei bereits an der Kasse gebucht, eine Drehkreuzanlage zwischen Kassenbereich und Umkleide gibt es nicht. Der Chip wird allerdings beim Verlassen des Bades für die Drehkreuzanlage benötigt, außerdem dient der Coin als Zahlungsmittel in der Gastronomie. Aufgebuchte Speisen oder eine mögliche Zeitüberschreitung können beim verlassen des Bades an der Kasse bezahlt werden.
Titania Neusäß 2016
Auf dem Weg zu den Umkleiden wird man von einer Metallschrott-Figur begrüßt. Dabei stilisiert die Konstruktion einen Mechaniker, der gerade an einem Rohrsystem mit zwei Druckanzeigen arbeitet und auf dem Rücken einen Dreizack trägt.
Titania Neusäß 2016
Der Umkleidebereich im Titania Neusäß ist hell und freundlich gestaltet, eine gute Ausleuchtung und teilweise indirekte Beleuchtung sorgt sowohl am Tag als auch in den Abendstunden für ein gemütliches Ambiente. In mehreren Gängen gibt es zahlreiche Umkleide-Kabinen. Diese sind recht geräumig und lassen kaum Wünsche offen. Kleiderhaken im Inneren sorgen für Ordnung, auf einer Sitzbank kann man sich bequem umziehen.
Neben den Einzelumkleiden gibt es frei zugängliche Sammelumkleiden. Hier können sich aber auch Schulen und Vereine umziehen, sodass bei großem Gruppenandrang nicht alle Einzelumkleiden blockiert werden.
Im Anschluss werden die Klamotten, die Schwimmtasche und nicht benötigte Handtücher in einen der geräumigen Kleiderspinde eingeschlossen. Hier kommt das Chip-in-Schlüssel-System zum Einsatz. Der Chipcoin kommt dabei in eine Halterung am Schrankschlüssel. Anschließend kann der Spind verschlossen werden und der Chip verbleibt fest am Schlüssel.
Titania Neusäß 2016
Die Duschen im Titania Neusäß sind eine Mischung aus Erlebnisduschen auf der gebogenen Innenseite und halboffenen und durch transluzente Glasscheiben voneinander getrennten Duschplätzen auf der Außenseite. Bei den Erlebnisduschen handelt es sich zum einen um eine Regenwald-Dusche mit zahlreichen kleinen Wasserauslässen. Zum anderen gibt es einen breiten Duschkopf, der schon fast an eine Schwalldusche erinnert. Die restlichen Duschplätze sind mit normalen Duschbrausen versehen. Ablagefächer im Zugangsbereich und Handtuch-Haken im Duschraum sorgen für Ordnung während der obligatorischen Körperpflege vor und nach dem Badbesuch.
Titania Neusäß 2016
Herzstück des Erlebnisbades Titania Neusäß ist das große und wunderschön gestaltete Erlebnisbecken. Beim Betreten der Schwimmhalle wird der Badbesucher von massiven Sandstein-Felsen, großen Schiffwracks und einer großen Glasfront begrüßt. Im ersten Moment wirkt die Szenerie erschlagend, hier hätte ein wenig mehr Platz gut getan.
Im Becken selbst befinden sich ebenfalls zahlreiche Felsen. Hier ist rechts ein Strömungskanal in die Szenerie integriert. Mit stimmiger Unterwasser-Beleuchtung wird das Becken zusätzlich in Szene gesetzt.
Titania Neusäß 2016
Das Erlebnisbecken verfügt über eine ausgedehnte Unterwasser-Höhle mit belebten und tiefblauen Aquarien an der hinteren Begrenzungswand. Hier kann man Auge in Auge mit den Fischen schwimmen und bei schummriger Beleuchtung das (Unter)wasser-Abenteuer genießen.
Titania Neusäß 2016
Über einen Durchschwimmkanal gelangt man in das ganzjährig nutzbare Außenbecken. Während im Innenbereich die Wassertemperatur angenehm ist, wird diese im Außenbecken mit zunehmender Entfernung zum Durchschwimmkanal immer kälter, sodass man vor allem im Winter eher in Eingangsnähe verbleibt. Im Freien kann man auf Sprudelliegen entspannen, sich von Geysiren umsprudeln lassen oder unter Wasserspeiern duschen. Das Becken ist durch eine hohe aber unter Wasser liegende Bodenschwelle in zwei Bereiche geteilt, ein Hinweisschild weist auf die Schwelle hin, um Verletzungen vorzubeugen.
Im Sommer kann man vom unteren Beckenbereich über eine Treppe das Wasser verlassen und so in den großen Freibereich des Titania Neusäß gelangen. Hier laden eine ausgedehnte Liegewiese, Beachvolleyball-Felder und ein großer Kinderspielplatz zu sommerlichem Freibad-Vergnügen ein.
Titania-Therme Neusäß
Im Innenbereich sorgt das Kinderbecken für Erheiterung bei den kleinen Badegästen. In zwei getrennten Becken können sich Kids vor dem Heck eines Schiffwracks austoben und im angenehm temperierten Wasser planschen. Zur Abwechslung tragen eine Kinderrutsche, eine wasserspeiende Schlange und ein Wasserlauf mit Staustufen bei.
Titania Neusäß 2016
Gleich nebenan lockt das Schwimmbad-Restaurant mit allerlei Leckereien. Neben üblicher Schwimmbad-Kost wie Currywurst und Pommes gibt es hier auch knackige Salate, kalte Getränke, Kaffee und Eis.
Titania Neusäß 2016
Oberhalb der Erlebnis-Wasserlandschaft befindet sich eine große Galerie. Hier wird die Gestaltung mit Sandstein-Felsen und Gräsern konsequent fortgeführt. Zahlreiche Liegen laden unter dem hellen Dach des Titania Neusäß zu ausgiebigen Ruhepausen ein. In einer runden Sitzmulde (beim ersten Anblick denkt man hier an einen trockengelegten Whrilpool) kann man sich zudem auf einer runden und gemütlichen Sitzbank niederlassen.
Titania Neusäß 2016
Mehrere Wege führen in den Sportbereich, wo sich ein 25 Meter langes Sportbecken befindet. Auf fünf Bahnen können sich Schwimmer hier austoben und von Startblöcken ins Wasser springen.
Titania Neusäß 2016
In der selben Halle ist das über zwei Meter tiefe Landebecken der grünen Trichterrutsche untergebracht. Der Rutschenaufgang befindet sich nur ein paar Meter entfernt. Oben angekommen geht es mit dem Grünsignal durch eine massive Drehkreuz-Anlage zum Startbereich der grünen Riesenrutsche. Wer sich beim Anblick der steilen Röhre fürchtet, hat nur die Möglichkeit, per Notknopf einen Bademeister zu rufen, um aus dem Startbereich wieder zurückzugelangen.
Die Rutsche ist ab 12 Jahren freigegeben und darf ausschließlich von Schwimmern genutzt werden. Los geht es über eine sofort steil beginnende Turboröhre. Zuerst geht es ein Stück geradeaus, ehe man von der immer enger werdenden Linkskurve angezogen und in die Tiefe gerissen wird. Am Ende der Röhre geht es mit ordentlich Speed in den Trichter. Hier herrschen deart hohe G-Kräfte, dass man es kaum schafft, den Kopf zu halten. Hier empfiehlt es sich, die Arme hinter dem Kopf zu verschränken, um nicht auf der Rutschfläche aufzuschlagen. Im Trichter dreht man vier bis fünf Runden, ehe man vom großen Loch in der Mitte förmlich angesaugt wird. Aus etwa zwei Metern Höhe geht es in das große und vor allem tiefe Landebecken unterhalb des Trichters. Hinweisschilder am Beckenrand weisen den Weg zum Ausgang. Dort verlässt man die Rutsche nach einer Treppe durch eine Drehkreuzanlage.
Die Trichterrutsche in Neusäß zählt immer noch zu den Besten ihrer Art und macht vor allem dank der extrem hohen Anfangsgeschwindigkeit ordentlich Laune. Die Fugen sind zwar teils deutlich spürbar, allerdings überwiegt der Rutschenspaß bei Weitem und lässt das Zwicken am Rücken schnell vergessen.
Titania Neusäß 2016
Rechts neben dem Einstieg zur Trichterrutsche führt der Weg in die von außen blaue Black Hole Röhrenrutsche. Das Spaßgerät darf auch von Kindern ab 6 Jahren genutzt werden und stellt somit die kinderfreundliche Alternative zur Trichterrutsche dar. Nach dem Grünsignal der Ampelanlage geht es los in die zuerst komplett dunkle Röhre. Die Rutschpartie wird anschließend von schummrig leuchtenden Lauflicht-Ringen und einem schwachen Sternenhimmel begleitet. Lustig ist ein offenes Teilstück, welches im Innenbereich um eine Ruheinsel führt. Anschließend verschwindet man wieder in der Dunkelheit der Röhre und kommt im spärlich beleuchteten Landebereich im Flachwasser-Auslauf zum Stillstand. Die Riesenrutsche ist 104 Meter lang und macht erstaunlich viel Spaß, der Verlauf ist angenehm und die Rutschgeschwindigkeit mit etwas Schwung am Start konstant hoch.
Titania Neusäß 2016
Neben den beschriebenen Becken und den beiden Rutschen gibt es im Titania Neusäß einen aufpreispflichtigen Sauna-Bereich. Dieser ist sowohl vom Erdgeschoss als auch von der Galerie aus per Drehkreuzanlage vom Rest des Bades getrennt. Das Saunaparadies bietet zahlreiche Schwitzkabinen im Innen- und Außenbereich, mehrere Becken und ein Dampfbad. Eine Sauna- und Kaminlounge rundet den gelungenen Saunabereich ab - Sauna-Fans sollten sich die Anlage unbedingt ansehen!

Fazit

Das Erlebnisbad Titania Neusäß war schon öfter für einen Zwischenhalt gut und auch dieses Mal haben wir unseren Besuch der toll gestalteten Freizeit-Anlage nicht bereut. Die Beckenlandschaft ist nett und bietet mit der Unterwasser-Höhle einen toll gestalteten Bereich, den man so eher selten in anderen Erlebnisbädern findet. Die Schiffswracks im Innen- und Außenbereich tragen zusätzlich zur insgesamt gelungenen Gestaltung bei. Was uns im Titania Neusäß hingegen fehlt, ist ein warmer Whirlpool abseits der Saunalandschaft. Vor allem im Winter wird es im Außenbereich schnell kalt und die Abwechslung im Innenbereich lässt zu Wünschen übrig. Hier wäre ein Warmwasser-Angebot toll, um sich nach einer erfrischenden Sporteinheit oder einer Rutschpartie aufzuwärmen und zu entspannen.
Ganz klares Highlight sind die beiden Riesenrutschen. Die Black Hole besticht durch ein nettes Layout, schummrige Lichteffekte und den Wechsel zwischen Röhre und offener Rutsche. Das Spaßgerät wird allerdings um Längen durch die grüne Trichterrutsche mit der irre schnellen Zubringer-Turboröhre getoppt. Die G-Kräfte beim Eintritt in den Trichter sind krass und man hat Mühe und Not, hier noch die Körperspannung zu halten. Man wird förmlich in die Schüssel mit dem großen Loch in der Mitte gepresst und dreht so seine Runden, ehe es im freien Fall in das Landebecken geht. Diese Rutsche ist auch der Grund, warum sich eine weite Anreise in das Erlebnisbad Titania Neusäß lohnt - eine bessere Trichterrutsche gibt es derzeit nicht in deutschen Erlebnisbädern.

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Schwimmbad

Titania Neusäß
Birkenallee 1
86356 Neusäß
DeutschlandDeutschland

Telefon: 0821-6506030
Fax: 0821-65060320
Webseite: Titania Neusäß
Email: info@titania-neusaess.de

Ausstattung

  • Erlebnisbecken mit Unterwasseraquarium
  • ganzjährig beheiztes Außenbecken
  • 25 Meter langes Sportbecken
  • Kinderbereich
  • Black Hole Riesenrutsche
  • Trichterrutsche

Becken

Titania Neusäß 2016
Sportbecken
  • 25 Meter lange Bahnen
Titania Neusäß 2016
Erlebnisbecken
  • Strömungskanal
  • Unterwasseraquarium
  • Wasserhöhle
Titania-Therme Neusäß
Außenbecken
  • Sprudelliegen
  • Geysire
  • Wasserspeier
Titania Neusäß 2016
Kinderbecken
  • zwei getrennte Becken
  • Piratenschiff
  • Wasserlauf mit Staustufen
  • blaue Kinderrutsche

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