Freibad Sinsheim

Sinsheim ist nach Weinheim die zweitgrößte Stadt im Rhein-Neckar-Kreis und bei Schwimmbadfreunden vor allem durch die Badewelt Sinsheim in aller Munde. Mit dem Freibad Sinsheim betreibt die Stadt selbst ein sommerliches Wasserangebot, welches sich durchaus sehen lassen kann und durch Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in den letzten Jahren an Attraktivität kräftig zugelegt hat. Das Familienbad im Norden von Baden-Württemberg ist problemlos mit dem Auto zu erreichen, von der Autobahn A6 sind es kaum 5 Minuten Fahrt, bis man vor dem Haupteingang des Bades steht. Aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise dank Haltestelle direkt vorm Bad kein Ding der Unmöglichkeit.
Die Kassen und der Haupteingang befinden sich in der Mitte des länglichen Hauptgebäudes, welches fast die gesamte Breite des Freibades abdeckt. Dort wird man vom freundlichen Kassenpersonal begrüßt und nach dem Bezahlen des Eintrittes ins Bad gelassen. Aus dem Bad heraus geht es durch ein klassisches Riesendrehkreuz, wie man es von Freibädern kennt.

Im Eingangsbereich befinden sich jeweils links und rechts die Umkleiden, welche durch aufgeräumte Anordnung, Sauberkeit und genügend Platz überzeugen. Die zahlreichen Kleiderspinde können nach Einwurf von einem Euro Pfand kostenfrei genutzt werden und werden ganz klassisch per Schlüssel verschlossen, welcher dann stets per Armband bei sich getragen werden kann. Vor oder nach dem Baden kann im Freibad Sinsheim auch geduscht werden. Die sanitären Einrichtungen befinden sich hierzu ebenfalls im Umkleidebereich.

Auf der langgestreckten Liegewiese gibt es ausreichend Platz für zahlreiche Badegäste, so dass an gut besuchten Tagen sicher noch irgendwo ein Plätzchen frei sein sollte. Wo man in anderen Freibädern teilweise alle paar Meter einen Abfalleimer findet, ist in Sinsheim laufen angesagt. Leider stehen die Abfallbehälter sehr verstreut und weit auseinander und sind nur in geringer Zahl vorhanden. Zwar war das bei unserem Besuch kein Problem, dennoch können wir uns vorstellen, dass es an gut besuchten Tagen hier zu Engpässen und vor allem zu Abfall auf der Liegewiese kommt, weil die Badegäste nicht gewillt sind, Mülleimer zu suchen.
Wer nichts selbst mitbringt, ist am großen Freibad-Kiosk gut aufgehoben. Mit einladender Außenterrasse und schöner Lage mitten auf der Liegewiese lädt das Restaurant zu schwimmbadtypischen Speisen und Getränken ein.

Direkt gegenüber vom Kiosk befindet sich der eher spärlich ausgestattete Kinderspielplatz mit Schaukel und Sandkasten. Weiter hinten gibt es ein Beachvolleyball-Feld und einen großen Bolzplatz, welcher passenderweise als Spielwiese ausgewiesen ist.

In der Nähe des besagten Kinderspielplatzes finden Kinder derzeit noch das schön angelegte und hinter Hecken leicht versteckte Kinderbecken. Das Becken bietet eine über Eck verlaufende Wasserlandschaft mit Wasserkanal und Zahnrad. In der Mitte des Beckens sorgt ein Wasserpilz für Unterhaltung und auf einer Kinderrutsche können die Rutscher von morgen schon mal kräftig trainieren. Durch zwei unterschiedliche Wassertiefen ist der Kinderbereich ideal für Babys und Kinder geeignet.

Ab 2015 wird es dieses Becken nicht mehr geben, dann wird der Badespaß für die kleinen Badegäste verlagert und befindet sich dann neben dem großen Sportbecken. Dort entsteht derzeit eine große Edelstahl-Wasserlandschaft mit einigen Wasserattraktionen und einer Kinderbreitrutsche. Zudem wird das Becken von einem umlaufenden Schiffchenkanal begrenzt.

Die Hauptbeckenlandschaft im Freibad Sinsheim setzt sich aus dem großen Erlebnisbecken und dem Sportbecken zusammen. Das Erlebnisbecken ist vollständig als Nichtschwimmerbecken ausgeführt und bietet zahlreiche Attraktionen wie ein großes Kletternetz, mehrere Bodensprudler im flachen Strandeinstieg und ein großer Wasserpilz in der Beckenmitte. Außerdem dient das Becken als Landezone für die beiden Riesenrutschen.

Das Sportbecken bietet ganz klassisch für ein Freibad 50 Meter lange Schwimmbahnen. Auf sechs Bahnen mit Startblöcken können sich Schwimmsportler also nach Herzenslust im auf 24°C beheizten Wasser austoben.

Eine Sprungbucht ergänzt das Sportbecken im hinteren Bereich um Sprungmöglichkeiten von einem 1-Meter-Sprungbrett und einem 3-Meter-Sprungturm.

Mittig am Erlebnisbecken befinden sich seit 2014 zwei ganz neue Rutschen, welche die betagte Rutschenanlage komplett ersetzen. Die Treppenaufgänge zu den Rutschen sind getrennt, jeder Rutsche ist über eine eigene Wendeltreppe erreichbar.
Die offene Rutsche ist 55 Meter lang und besitzt ein klassisches Achter-Layout, was vor allem von oben schön zu sehen ist. So geht es nach dem Grünsignal auf der Startampel zuerst durch eine langgezogene, rechts verlaufende Schleife. Danach folgt die links verlaufende Schleife und eine finale Gerade in den Auslauf. Durch die relativ hohe Starthöhe von 5,55 Metern wird man auf der Rutsche schön schnell und schwingt auch in den Kurven nach oben, ehe es per Sofaauslauf ins Erlebnisbecken geht.

Spektakulärer ist da die Freefall-Rutsche, welche aus der selben Höhe wie die Riesenrutsche startet. Allerdings ist die Kamikaze-Rutsche nur 18,46 Meter lang und hat eine durchschnittliche Neigung von über 30%! Spaß ist also angesagt und nach den Grünsignal geht es auch schon los. Die Rinne erinnert weniger an die bekannten Freefall-Rutschen mit ihrer Kastenform und ist auch weniger steil, macht dennoch jede Menge Spaß. Nach dem Start rauscht man nach unten und wird dann von der gelungenen Neigung aufgefangen und sanft Richtung Auslauf befördert. Dabei geht es unter einer Tunnelabdeckung hindurch und dann mit Karacho ins Erlebnisbecken. Eine super spaßige Freefall, welche auch von Kindern ab 10 Jahren benutzt werden kann.