Camping Franceloc L'hirondelle Oteppe

Oteppe ist eine kleine Gemeinde im Osten von Belgien, ca. eine Autostunde von der deutschen Grenze entfernt. Der Ort besteht im Prinzip nur aus einer Durchgangsstraße, für Rutschenfans ist eine Anreise dennoch interessant. Denn mit dem Camping Franceloc L'hirondelle Oteppe gibt es dort einen Campingplatz mit angeschlossenem Outdoor-Erlebnisbad. Die Anreise ist dank der nahegelegenen Autobahn E42 (Verlängerung der deutschen A4 von Aachen kommend) denkbar einfach. Tagesgäste müssen beim Pförtner bezahlen und können auch erst dann mit dem Auto auf das Gelände.

Der Wasserpark ist vom Parkplatz ein paar Minuten zu Fuß entfernt, die Beschilderung auf dem Campingplatz hilft aber schnell weiter und bringt den Besucher zielsicher zum Freibad. Auf dem Weg dorthin kommt man an einem großen Spielplatz vorbei, außerdem gibt es verteilt auf dem Gelände diverse Spielgeräte für Kinder, einen Grillplatz und Soccer-Felder.

Umkleiden befinden sich ganz hinten im Park, dort befindet sich auch der eigentliche Eingang, den man zuerst einmal suchen muss. Die Umkleiden sind mehr zweckmäßig. Also schnell umziehen und weiter gehts!
Die Duschen befinden sich im selben Gebäude und erlauben die Körperpflege vor und nach dem Freibad-Besuch. Die Duschen sind beheizt, sodass man nicht mit kaltem Wasser vorlieb nehmen muss.

Bei der Wasserlandschaft legt man im Wasserpark des Camping Franceloc l’Hirondelle Oteppe wert auf die durchgängige Nichtschwimmertauglichkeit. Das Freizeitbecken bietet eine natürliche und geschwungene Beckenform, Attraktionen gibt es allerdings keine. Das Wasser ist beheizt, Temperaturrekorde sollte man allerdings nicht erwarten. Vielmehr bewegt man sich hier auf typischem Freibad-Niveau mit 23-25°C.

Etwas wärmer ist es im Spaßbecken in der Wärmehalle. Die Konstruktion wirkt ein wenig improvisiert und mangels Dekoration recht kahl. Dennoch kann man in dem Becken ein Weilchen verbringen, sich bei schlechtem Wetter aufwärmen und sich von Geysiren verwöhnen lassen. Kinder können in einer eingezäunten und vom tieferen Wasser getrennten Planschbucht mit Rutsche spielen.

Größtes Becken im Camping Franceloc l’Hirondelle Oteppe ist das Erlebnisbecken. Das große Freibad-Becken dient auch gleichzeitig als Plumpsauslauf für die offene Rutsche, die am Beckenrand startet.

Die besagte offene Rutsche startet aus etwa drei Metern Höhe und ist 36 Meter lang. Die Riesenrutsche beginnt mit einer 180°-Kurve, anschließend folgt ein schaukeliger Ritt durch eine scharfe S-Kurve. Zum Abschluss geht es durch eine scharfe Rechtskurve per Plumpsauslauf ins Erlebnisbecken.

Bei unserem Besuch befand sich die Kinder-Wasserwelt noch im Bau. Diese ist ebenfalls überdacht und bietet ein großes Planschbecken, zahlreiche Spielgeräte, zwei Röhrenrutschen und eine Kinderrrutsche. Dazu kommt noch eine Schlangenrutsche und eine Bauklötzchen-Umrandung. Der Anbau macht Sinn, schließlich können Kids wenig mit den restlichen Attraktionen anfangen, die bisherige Elefantenrutsche ist da schon ein wenig dürftig.

Ebenfalls noch im Bau befanden sich die gelbe Röhrenrutsche und die rote Rutsche. Beide Spaßgeräte starten von einem lustig gestalteten Rutschenturm. Die Rutschen wurden vom türkischen Rutschenhersteller Polin geliefert. Schade, dass wir diese nicht testen konnten, mittlerweile sind die beiden Röhren in Betrieb.

Weiter geht es mit den bereits etwas älteren Rutschen des Wasserparks. Am mittleren Rutschenturm starten drei Rutschen. Dabei gilt zuerst einmal den Turm hinauf zu kommen, was sich aufgrund der engen Verhältnisse und der schmalen Treppenstufen nicht immer ganz einfach gestaltet. Sofern eine Aufsicht da ist - ohne ist die Rutsche nicht in Betrieb - ist eine zweite Tür geöffnet, die dann bis ganz nach oben zum Einstieg der Space Bowl Trichterrutsche führt. Die Body Slide beginnt mit einer langen und steilen Anlaufröhre. Unten wird man dann mehr oder weniger sanft in den Trichter geleitet und dreht anschließend seine Runden. Die Segmentübergänge sind dabei extrem schmerzhaft und deutlich auf dem Rücken spürbar, nach mehrmaligem Rutschen kommt man um rote Striemen auf dem Rücken eigentlich gar nicht herum. Über das Loch in der Mitte des Trichters geht es nach drei bis vier Runden in die Röhre, die einen geradewegs zum Flachwasser-Auslauf bringt.

Wesentlich angenehmer zu rutschen sind die beiden Röhrenrutschen, die ein Stockwerk tiefer starten. Die rote Röhrenrutsche (von außen gelb) ist 60,93 Meter lang und startet aus 6,90 Meter Höhe. Man wird durchaus flott und es geht zackig durch die Kurven, witzig ist vor allem der Mega-Drop direkt nach dem Start, sodass man mit ordentlich Speed durch die Röhre düst.

Die blau-grüne Röhrenrutsche ist da etwas harmloser, dafür mit 78,33 Metern aber auch 18 Meter länger. Dennoch macht die Rutsche Spaß und mit Schwung am Start saust man auch hier in hohem Tempo durch die Kurven. Die Landung erfolgt parallel zur roten Röhenrutsche im Flachwasser-Auslauf.

Der Outdoor-Wasserpark im Camping Franceloc l’Hirondelle Oteppe befindet sich im ständigen Wandel und wird stetig erweitert. Erst 2014 kam die gelbe Racer Slide von Klarer dazu. Für die Dreibahnen-Rutsche wurde ein eigener Rutschenturm gebaut, der das Prädikat Abenteuer-Treppe definitiv verdient hat. Zuerst geht es über geteilte und gleichzeitig zueinander versetzte Holzstufen nach oben. Anschließend folgt eine steile Kletterpartie durch den engen Turm. Nach dieser Tortour geht es über eine weitere versetzte Treppe zum Startbereich. Nach diesem Sportprogramm steht man nun am Start in 7,20 Metern Höhe.

Eine Racer-Ampel sorgt dafür, dass alle drei Rutscher immer gleichzeitig starten. Die Rutsche verfügt über ein gewöhnliches Achter-Layout, die Kurven sind aber schön eng und je nachdem ob man innen oder außen rutscht wird man am Anfang oder am Ende schön durch die Kurven gezogen. Während der Rutschpartie bekommt man auch mal einen Wasserschwall vom Kontrahenten direkt neben einem ins Gesicht. Rot-gelbe Markierungen auf der Rutsche verstärken zusätzlich das Geschwindigkeitsgefühl und sorgen für Rennfeeling. Nach 67,70 Metern endet der Wettkampf im Flachwasser-Auslauf der Racer Slide.

Unser persönliches Highlight und mit Baujahr 2015 eine der neusten Rutschen ist die Turbolance getaufte Half-Pipe Rutsche. Die Reifenrutsche startet aus einem ebenfalls recht engen, aber immerhin nicht mit einem Hindernisparcours versehenen, Rutschenturm aus 11,20 Metern Höhe. Da man die Reifen mit nach oben schleppen muss, wird einem aber auch hier das enge Treppenhaus manchmal zum Verhängnis und man bleibt oft hängen.
Oben angelangt wartet schon der Life Guard, der den Rutschvorgang überwacht. Wie die Space Bowl ist auch diese Rutsche nur bei präsenter Aufsicht nutzbar. Los geht es mit einem steilen Drop und fast freiem Fall. Dabei verliert man sogar kurz den Kontakt zur Rutschenfläche, während man nach unten rast. Anschließend geht es ähnlich schnell in die Half Pipe. Sobald man senkrecht an der schrägen hängt und kurz das Gefühl von Schwerelosigkeit verspürt geht es auch schon wieder abwärts. Mit irrem Tempo rast man nun auf einen Hügel zu, hebt dort ebenfalls kurz ab und wird anschließend im langen Flachwasser-Auslauf ganz sanft abgebremst. Wer es schafft, bis zum Ende zu gleiten, spart sich ein Stück vom Weg. Insgesamt ist die Rutsche 77,24 Meter lang - Rutschenspaß pur!